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Krebskranke Mutter: „Die Therapie in Istanbul ist meine letzte Chance“

Mag. Susanne Überegger, 24.01.2017 09:00

„Gestern haben wir meine langen Haare abrasiert“, sagt Andrea Stumvoll, ein buntes Tuch um den Kopf geschlungen. „Ich wollte sie selbst wegmachen, bevor alle ausfallen.“ Die 44-Jährige aus Hiltschen, Mutter von drei Kindern, hat Brustkrebs. Um wieder gesund zu werden, geht sie einen ungewöhnlichen Weg.
 
 

Andrea Stumvoll mit ihrem Söhnchen Theo.
  1 / 2   Andrea Stumvoll mit ihrem Söhnchen Theo.

Schon zweimal ist Andrea Stumvoll seit Weihnachten nach Istanbul gereist, um sich bei einem türkischen Arzt einer speziellen Behandlung zu unterziehen. „Das ist meine letzte Chance“, weiß die Mutter von Elena (17), Annika (13) und Theo (16 Monate).

2012 erhielt Stumvoll die Diagnose Brustkrebs – „aus heiterem Himmel“, wie sie sagt. Ein Knoten in der rechten Brust sowie einige Lymphknoten wurden entfernt, die von den Ärzten empfohlenen Chemo-, Hormon- und Bestrahlungstherapien lehnte Stumvoll damals ab. „Ich wollte das nicht. Das war damals meine Entscheidung, mein Weg“, kann die Arzthelferin nicht sagen, dass sie ihren Entschluss bereut. „Eine Zeit lang ging alles gut, bis ich vor etwa einem halben Jahr erfahren habe, dass der Krebs zurück ist.“

Der Krebs kam zurück

Nicht nur das, der Krebs hatte inzwischen auch in Lunge und Leber gestreut. „Der Onkologe im Krankenhaus sagte, über Heilung brauche ich gar nicht nachzudenken. Für mich gäbe es lediglich nur mehr eine Leben verlängernde Chemotherapie“, ist Stumvoll heute noch entsetzt über die unsensiblen Worte des Mediziners.

Maßgeschneiderte Therapie in der Türkei

Über ein Buch auf den Wiener Arzt Thomas Kroiss aufmerksam geworden, ließ Stumvoll von ihm auf eigene Kosten einen Chemosensibilitätstest durchführen – um eine Therapie genau auf „ihren“ Krebs maßschneidern zu können. Kroiss verwies Stumvoll weiter an den türkischen Onkologen Bülent Berkarda, der bei seinen Patienten auf eine Insulin-Potenzierte Therapie (IPT) setzt, zu denen Stumvoll wöchentlich nach Istanbul kommen muss. „Zuerst ist für mich eine Welt zusammengebrochen. Ich wusste nicht, wie sich das mit den Kindern und finanziell ausgehen soll. Aber ich weiß auch, das ist meine letzte Chance“, hat Stumvoll schon zweimal den Weg zur Behandlung in die Türkei auf sich genommen, begleitet von Lebensgefährten Patrick Schanung. Beim ersten Mal war auch Söhnchen Theo mit dabei.

Behandlungen belasten Budget der Familie

„Am Dienstag ist Anreise, am Mittwoch Therapie, am Donnerstag fliege ich wieder heim. Zusätzlich zur IPT mache ich in Istanbul eine spezielle Sauerstoffbehandlung und eine Hyperthermische Behandlung. Außerdem halte ich eine ketogene Diät ein“, beschreibt Andrea Stumvoll. Die Behandlung, welche jede Woche 1000 Euro kostet, wird nicht von der Krankenkasse bezahlt und belastet das Budget der Familie sehr. Dazu kommen noch die Reise- und Hotelkosten.

Schon Fortschritte gemacht

Seit Beginn der Therapie in der Türkei hat Stumvoll, die im Linzer Krankenhaus von den Ärzten aufgegeben wurde, schon Fortschritte gemacht. „Mit der Luft geht es mir schon viel besser und ich habe auch wieder mehr Energie. Ich bin sehr zuversichtlich, lasse mich nicht runterziehen und versuche, positiv zu denken. Das gelingt mir zwar nicht immer, aber dann schaue ich meine Kinder an und lasse mich nicht weiter hängen. Ich habe eine Therapie für mich gefunden und glaube daran.“ „Das ist das Entscheidende“, ergänzt Lebensgefährte Patrick, der Andreas Weg voll und ganz unterstützt und auf diesem Wege seinem Chef Beni Elmecker „Danke“ sagen möchte für seine tolle Unterstützung in der schwierigen Zeit.

„Mit meiner Geschichte möchte ich anderen Hoffnung geben. Sie sollen sich nicht aufgeben“, will Andrea Stumvoll Mut machen.

Elke Lienher hat ein Spendenkonto für die Familie eingerichtet (siehe auch Facebook „Meine Mami soll nicht gehen“).

Spendenkonto Theo

IBAN: AT76 2032 0326 0427 0482

BIC: ASPKAT2LXXX


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Gastuser
Gastuser
27.01.2017 10:23

Toller Artikel

Toller Artikel, wünsche viel Kraft!