Grenzgeschichten: Tschechische Hubschrauber im Grenzgebiet
Hubschrauber-Kontrollflüge der tschechischen Nachbarn gehörten einst zum Leben an der Grenze dazu.
Die Freiwillige Feuerwehr des Dorfes Oedt, hart an der tschechischen Grenze im Bezirk Rohrbach, feierte 1976 die abgeschlossene Renovierung der Dorfkapelle mit einem zweitägigen Petersfeuer. Sie schmückten die Kapelle und bauten davor eine Tribüne auf. Der feierlichen Eröffnung des Petersfeuersbrandes folgte eine Tanznacht für die Jugend. Die Reste des Feuers glühten bis in den Sonntagmorgen hinein. Als Höhepunkt des Festes wurde am Sonntag Gottesdienst mit dem Herrn Pfarrer aus St. Oswald gefeiert. Während des daran anschließenden Frühschoppens tauchte plötzlich unter lautem Rotorblätter-Getöse ein ungebetener Gast am Sonntagshimmel auf, nämlich ein tschechischer Hubschrauber. Mehrmals kreiste er über dem Festplatz in Oedt, ehe er sich im Tiefflug über St. Oswald langsam davon schlich zurück nach Böhmen.
Erfolgloser Protest
So geschah es auch in Guglwald, als die Fußballbegeisterten eines Abends die Flutlichtanlage erstmals in Betrieb setzten. Prompt kreuzte am darauffolgenden Morgen ein tschechischer Hubschrauber die Grenze und flog zum Sportplatz. Die Grenzbewohner waren an die Hubschrauber – Kontrollflüge der CSSR gewöhnt und nahmen an, dass diese zur Sicherung der Staatsgrenze sein müssten. Die österreichischen Behörden protestierten zwar jedes Mal, aber erfolglos.
Verfasser: Fritz Winkler
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