Brauchtum im Lockdown: Nikolaus nutzt heuer verschiedene Wege
BEZIRK LINZ-LAND. Ob Nikolaus und Krampus auch heuer von Haus zu Haus ziehen dürfen, war bis Ende November unklar. Inzwischen hat sich die Bundesregierung festgelegt und eine Ausnahme der Ausgangsbeschränkung bekanntgegeben. Doch wie in den Gemeinden damit umgegangen wird, ist unterschiedlich.
„Nikoläuse sind bei uns überwiegend ältere Herren. Nicht vor allen Türen ist so viel Platz. Deshalb werden wir das heuer auslassen“, erklärt Monika Greil-Payrhuber von der Pfarre Hörsching. „Wir würden uns solche Vorwürfe machen, wenn sich jemand ansteckt.“ In den vergangenen Jahren waren in Hörsching acht Gruppen unterwegs, um rund 60 Familien einen Besuch abzustatten. Heuer verweist die Pfarre auf die wirklich sehr empfehlenswerten Anregungen, die die Katholische Jungschar auf der Website www.dioezese-linz.at bereitgestellt hat. „Es ist nicht alles aus der Ferne möglich. Wichtig ist, dass die Kinder den Nikolaus kennen und auch die Geschichten. Es gibt da viele kreative Ideen, es muss nicht immer alles gleich sein.“
Wer diesen Tag im Kreise der Familie besonders festlich gestalten möchte, sollte auf jeden Fall die Gelegenheit nutzen und sich die Tipps der Jungschar durchlesen. Die Legende des Heiligen Nikolaus ist auf der Website ebenso zu finden wie nette Vorschläge für Basteleien oder sogar ein kompletter Ablauf für eine Feier zu Hause.
Nikolaus und Krampus gehen heuer auch online
Das Brauchtum mit Leben erfüllen möchte auch unter erschwerten Rahmenbedingungen die Landjugend Pucking. Sie bietet am kommenden Wochenende den Nikolo in zwei verschiedenen Varianten. Zum einen konnte der persönliche Besuch am vergangenen Wochenende angemeldet und für 5. oder 6. Dezember vor die Haustüre bestellt werden. „Wir wollen auch heuer das Brauchtum hochhalten und vor den Türen mit Abstand die Sackerl übergeben“, so die LJ-Obfrau Carina Humenberger. „Nikolaus und Krampus müssen auch auf jeden Fall aus einem Haushalt stammen.“
Zum anderen soll es für all jene Familien, die das heuer nicht möchten oder in Quarantäne sind, die Möglichkeit eines virtuellen Besuches geben. „Der Nikolaus wird seine Botschaft auch per Video versenden. Damit muss kein Kind darauf verzichten, ihn auch heuer zu sehen. Auf unserer Facebook- und Instagram-Seite kann man am Wochenende alles live mitverfolgen“, verrät Humenberger begeistert.
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