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Busreisen: "Wir hoffen, die Reiselust kehrt bald zurück"

Michaela Primessnig, 13.04.2021 11:37

NEUHOFEN/KREMS. Familie Gschwendner hat sich 2015 mit einem kleinen Busunternehmen selbstständig gemacht. Seit Herbst stehen die meisten Fahrzeuge still. Noch weiß keiner, wann es wieder losgehen wird und vor allem − mit welchen Auflagen. Im Tips-Gespräch verraten die Unternehmer, wie sie sich Woche für Woche mit Absagen beschäftigen müssen und sich dabei trotzdem eine positive Einstellung erhalten mit dem Hoffen auf den Neustart.

Das lange Warten auf einen Sommer, in dem wieder fortgefahren werden kann. (Foto: Gschwendner Reisen)

„Die Leute sind sehr verhalten. Am Tag rufen vielleicht ein bis zwei Leute an. Keiner traut sich zu buchen, weil im Vorjahr auch viele Leute auf ihren Kosten sitzen geblieben sind“, erzählt der 50-jährige Busunternehmer. Natürlich hat Gschwendner Reisen auch für 2021 ein abwechslungsreiches Jahresprogramm zusammengestellt. „Man muss das machen, auch wenn man dann Monat für Monat alles absagen muss, aber wenn es losgeht, muss alles stehen, wir brauchen da einfach mehrere Monate Vorlaufzeit.“

„Geimpfte sollten auch ohne Maske fahren dürfen“

Der Großteil der Kunden seien bei Busreisen natürlich Pensionisten und auch größere Gruppen von Vereinen und Betrieben. „Die Leute wollen schon fortfahren, aber es kommt sicher auf die Auflagen drauf an. Man kann den Leuten nicht im Sommer bei 35 Grad Außentemperatur zumuten, dass sie mit der FFP2-Maske drin sitzen. Da hoffen wir halt schon, dass die Leute sich impfen lassen und dass es dann auch ohne Maske möglich sein wird.“

Im vergangenen Sommer konnte das Reiseunternehmen noch zahlreiche Reiselustige motivieren. „Das mit den Gesichtsschildern hat recht gut funktioniert und der Sommer war dann eigentlich gar nicht so schlecht. Wir hoffen, dass das heuer noch kommt, derzeit läuft es aber noch sehr schleppend. Wir sind sehr froh, dass wir viele Stammkunden zu unseren Gästen zählen dürfen, welche uns wieder Hoffnung geben, dass sie kommen, wenn wir wieder starten können“, verraten Monika und Martin Gschwendner.

Neben der fehlenden Planungssicherheit machen dem kleinen Familienbetrieb aber auch noch andere Probleme zu schaffen. „Wir haben zurzeit keinen Busfahrer, da sind nur meine Frau, mein Sohn und ich. Die Frage wird sein, ob man dann wieder Busfahrer bekommt. Viele sitzen jetzt am LKW und es ist unklar, ob die dann überhaupt noch Bus fahren wollen.“ Und wenn, dann wäre es wichtig, dass sie auch eine Impfung bekommen, fordert Gschwendner, der seit 27 Jahren Buslenker ist.

Busse brauchen wieder mehr Bewegung

Wieder mehr Fahrtwind würde auch den Bussen gut tun. „Wir bewegen die Fahrzeuge immer wieder einige Runden bei uns am Parkplatz, aber optimal ist das natürlich nicht. Das nächste werden die Standschäden sein, das bedenkt natürlich auch keiner wirklich.“ Wie auch andere Unternehmer aus anderen stillgelegten Branchen wünscht sich Familie Gschwendner, endlich wieder mehr arbeiten und mit den Kunden fortfahren zu dürfen. „Momentan haben wir nur das Schulbusfahren, das ist sowas wie eine Beschäftigungstherapie. Den restlichen Alltag machen Stornierungen aus.


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