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Jedes fünfte Kind ist armutsgefährdet: Petition für Kindergrundsicherung

Marlis Schlatte, 18.10.2021 16:46

PASCHING. In Oberösterreich sind von rund 156.000 armutsgefährdeten Menschen 33.000 Kinder und Jugendliche betroffen. Am „Internationalen Tag für die Beseitigung von Armut“ machten die Volkshilfe und die Kinderfreunde Linz-Land auf diese Missstände aufmerksam.

v.l.: Nadine Bliem (Volkshilfe OÖ) sowie Sabrina Dangl und Doris Novakovits (Kinderfreunde Linz-Land) prangerten in Pasching die Kinderarmut an und warben für die Petitionen. (Foto: Volkshilfe OÖ)

„In einem reichen Land wie Österreich dürfen weder Entwicklungsmöglichkeiten noch Zukunftschancen der Kinder von den finanziellen Möglichkeiten der Eltern abhängen“, erklärt Nadine Bliem von der Volkshilfe Oberösterreich. Gemeinsam mit den Kinderfreunden Linz-Land machten sie am 17. Oktober im Ekiz Pasching auf das in Europa einzigartige Modell der Kindergrundsicherung aufmerksam. Dabei sollen mit einer staatlichen Teilabsicherung gleiche Chancen für alle Kinder geschaffen werden. 2019 startete das Modellprojekt der Kindergrundsicherung. Dabei wurden 23 von Armut betroffene Kinder aus ganz Österreich zwei Jahre finanziell unterstützt und mit Forschungen begleitet. Daraus wisse man, dass das Projekt funktioniert und sich spätestens nach zehn Jahren für den Staat rechnet. „Gesündere Kinder und längere Bildungswege bedeuten auch weniger Krankenstände und weniger Arbeitslose in der Zukunft“, so Bliem. Das Minimum dabei seien 200 Euro monatlich, die an Stelle der Familienbeihilfe jedes Kind in Österreich bekommen würde. Danach soll mit einem Maximum von 625 Euro pro Kind nach Einkommen gestaffelt werden.

Kinderrechte stärken

Die Petition der Volkshilfe wird von den Kinderfreunden unterstützt. „Es braucht jetzt einen Zusammenschluss vieler Organisationen, um die Kinderrechte gemeinsam zu stärken. Wir müssen endlich dafür sorgen, dass die Unterzeichnung der Kinderrechtskonvention keine leere Unterschrift ist. Es liegt an den politischen Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträgern, den Fokus ihrer Arbeit endlich verstärkt auf die Bedürfnisse der Kinder zu lenken, um eine gesunde Entwicklung zu ermöglichen“, sagt Sabrina Dangl als Geschäftsführerin der Kinderfreunde Linz-Land.


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