Erfolgsmodell KEM Kürnbergwald: Gemeinsam für den Klimaschutz
REGION. Seit 2021 arbeiten die Gemeinden Kirchberg-Thening, Leonding und Wilhering im Rahmen der Klima- und Energiemodellregion (KEM) Kürnbergwald erfolgreich an ihrer Klimaschutzstrategie. Letztes Jahr schloss sich auch Pasching dieser Kooperation an, die sich ehrgeizige Ziele gesteckt hat: Die Reduktion von Treibhausgasemissionen, der Ausbau erneuerbarer Energien und die Förderung nachhaltiger Mobilität stehen im Mittelpunkt der Bemühungen.
Seit Beginn wurden bereits 60 Veranstaltungen organisiert und rund 1,3 Millionen Euro in verschiedene Klimaschutzprojekte investiert. Die erfolgreiche Zusammenarbeit zeigt, dass Klimaschutz nur über Gemeindegrenzen hinweg möglich ist.
Nachhaltige Energie für die Region
Ein zentrales Ziel der KEM-Region Kürnbergwald ist die Nutzung lokaler Energiepotenziale. Alle teilnehmenden Gemeinden haben in den letzten Jahren Photovoltaikanlagen auf öffentlichen Gebäuden installiert. So produziert die Feuerwehr Thening mit ihrer Anlage rund 22,8 kWp Strom, während die Volksschule Kirchberg-Thening eine noch größere PV-Anlage mit 40 kWp betreibt. In Leonding wurde zusätzlich eine Notstromvorsorge mit einer PV-Anlage und Speichertechnologie von beachtlichen 800 kWp umgesetzt. Diese Vorzeigeprojekte belegen das Engagement der Gemeinden, den Anteil erneuerbarer Energien kontinuierlich zu erhöhen.
Neben den technischen Maßnahmen wird auch auf die Aufklärung der Bevölkerung gesetzt. Bei regelmäßigen KEM-Stammtischen können sich Bürger über Themen wie Energiegemeinschaften und Gebäudesanierung informieren und mit Experten austauschen. Ein weiteres erfolgreiches Projekt ist die „Raus aus Öl und Gas“-Kampagne, bei der über 200 Personen an Informationsveranstaltungen teilgenommen haben. Rund 20 von ihnen nutzten zudem individuelle Beratungstermine, um auf umweltfreundlichere Heizsysteme umzusteigen.
Engagement in der Gemeinschaft
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Klimaschutzstrategie ist das Engagement auf lokaler Ebene. Monatliche Repair- und Näh-Cafés, die in Kirchberg-Thening, Pasching und Leonding angeboten werden, ermöglichen es Bürger, defekte Gegenstände selbst zu reparieren und dadurch Ressourcen zu schonen. Besonders erfolgreich ist das Repair Café in Leonding: Seit seiner Eröffnung im Jahr 2023 wurden dort bereits rund 300 Reparaturen durchgeführt. Diese Initiative wurde von der Stadt Leonding mit dem Umwelt- und Klimaschutzpreis „Leondine“ ausgezeichnet – eine Anerkennung für das Engagement der Stadt in Sachen Nachhaltigkeit.
Auch im Bereich der Mobilität setzen die KEM-Gemeinden auf innovative Lösungen. In Leonding stehen zwei E-Lastenräder zur Ausleihe bereit, die bereits von über 50 Personen für insgesamt mehr als 4.000 Kilometer genutzt wurden. Das Sharing-Modell trägt dazu bei, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren und klimafreundliche Alternativen zu fördern. Außerdem wurden in Wilhering zwei neue E-Ladestationen in Betrieb genommen, um das regionale Netz weiter auszubauen.
Ausblick: Neue Maßnahmen für die Zukunft
Die Gemeinden der KEM-Region Kürnbergwald sind entschlossen, ihre Klimaschutzprojekte weiter auszubauen. In der nächsten Phase sollen sieben neue Maßnahmen umgesetzt werden, darunter der weitere Ausbau erneuerbarer Energien und umweltfreundlicher Mobilitätsangebote. Besonders im Fokus steht die „letzte Meile“: Sharing-Angebote und bessere Verbindungen zu öffentlichen Verkehrsknotenpunkten sollen den Individualverkehr noch weiter reduzieren.
Gleichzeitig wird die Klimabildung, insbesondere für Kinder und Jugendliche, weiter vorangetrieben. In Schulen und Kindergärten finden regelmäßig Workshops statt, um die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft für Themen wie Klimaschutz und Kreislaufwirtschaft zu sensibilisieren.
„Die Zusammenarbeit mit unseren Partnergemeinden ist für alle sehr gewinnbringend“, betont Leondings Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek. „Besonders wichtig ist uns dabei, die Bevölkerung aktiv einzubeziehen und auch Kinder für Umwelt- und Klimaschutz zu sensibilisieren. Dies gelingt uns durch Workshops und kleinere Projekte in den Bildungseinrichtungen.“ Die Gemeinden der KEM-Region setzen damit ein starkes Zeichen für eine nachhaltige Zukunft – und beweisen, dass gemeinsames Handeln im Klimaschutz große Erfolge mit sich bringen kann.
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