
TRAUN. Im November 2002 öffnete das Xtreff erstmals seine Türen für die Trauner Jugendlichen. Schon einige Zeit zuvor wurden zahlreiche Unterschriften zur Eröffnung eines Jugendzentrums mit Unterstützung der Streetworker gesammelt. Nach einiger Suche nach dem richtigen Standort wurde schließlich im Mai 2001 vom Gemeinderat die Einrichtung eines Jugendzentrums in der Gschielhalle am heutigen Standort in der Bahnhofstraße 32 beschlossen.
Als Betreiber wurde der Verein I.S.I. beauftragt. Dank des Engagements der Stadträtinnen Ursula Adlung und Renate Prammer sowie des damaligen Bürgermeisters Peter Schlögl konnte schon ein Jahr später die erste Start-up-Veranstaltung durchgeführt werden, bei der die Jugendlichen am zukünftigen JUZ-Gelände ihre Ideen und Vorschläge in Workshops einbringen konnten. Im November erfolgte dann die offizielle Eröffnung. In den ersten Wochen wurde in den neuen Räumen noch fleißig gemalt und gestaltet, die ersten Partys wurden gefeiert und einige Projekte gestartet. Schön langsam eigneten sich die Jugendlichen ihr Zentrum an.
Seither wurde das Angebot des Xtreff immer wieder erweitert und adaptiert: Es kam eine Streetsocceranlage dazu, ein Griller und ein Pizzaofen. Container wurden ursprünglich als Bandproberaum aufgestellt. Als diese nicht mehr genügend genutzt wurden, wurde ein Tonstudio eingerichtet. Mittlerweile fungieren die Container als Zentrale des Entrümplungsprojektes „Owizahra“. In den beiden Garagen am Außengelände entwickelte sich im Laufe der Zeit eine Radwerkstatt, in der die Besucher des Xtreff ihre Drahtesel herrichten können. Ähnlich wie die Raumnutzung änderte sich auch das inhaltliche Angebot des Jugendzentrums und wurde an die Interessen der Besucher angepasst: Von Projekten über Ausflüge, bis zu Übernachtungen, Lern- oder Beratungsangeboten, Turnieren und Filmabenden, einer Jugendzeitung, Videoproduktionen, oder Outreachangeboten in den angrenzenden Parks war schon vieles mit dabei.
Mit der Zeit gehen
Bei der Jugendarbeit ist es wichtig, sich immer am Puls der Zeit zu befinden, um mit den Jugendlichen auf „Augenhöhe“ kommunizieren zu können. Am eindrücklichsten erkennt man die Entwicklung an den digitalen Angeboten des Xtreff: Standen zu Beginn „nur“ zwei PCs zur Verfügung, für deren Nutzung man sich in Wartelisten eintragen musste und die manchmal von bis zu fünfzehn Jugendlichen gleichzeitig genutzt wurden, so wandelte sich das digitale Angebot mittlerweile zu einem starken und flächendeckenden W-Lan und einem Bewerbungs-PC mit Druckeranschluss.
Nicht mehr wegzudenken
Im Laufe dieser zwanzig Jahre hat sich das Xtreff mittlerweile auch zu einem wichtigen Vernetzungspartner in der Trauner Soziallandschaft entwickelt und beteiligt sich an vielen Projekten, die über die Jugendarbeit hinausgehen. Ein fixer Bestandteil jedes Jahres ist die Beteiligung am Sommerferienprojekt der Stadt Traun, in dem im Xtreff spezielle Jugendangebote organisiert werden: Von Graffiti über Filmworkshops und Koch-Battles war hier schon einiges dabei und begeistert die Jugendlichen Jahr für Jahr aufs Neue.
Generationen von Jugendlichen begeistert
Mittlerweile sind zwanzig Jahre vergangen, das Xtreff ist – wenn man so will – dem Teenageralter entwachsen, seine Besucher aber nicht: Seit der Eröffnung besuchten unzählige Jugendliche zwischen elf und achtzehn Jahren aus Traun ihr Jugendzentrum und verbrachten hier eine tolle Zeit. Mittlerweile kommen schon die Kinder der ersten Generationen des Xtreff hier her und werden hier, wie ihre Eltern zwanzig Jahre zuvor, beim Erwachsenwerden begleitet.
Festlicher Geburtstag
Natürlich ist ein derartiges Jubiläum ein guter Grund zu feiern: Bereits im Mai gab es eine geballte Ladung an Action für die Trauner Jugendlichen. Am Freitag wurde bei einer Party mit DJs, alkoholfreien Cocktails und einem Auftritt der Trauner Hip-Hop-Heroes „Roko von der Tanke“ und „O.T“ gefeiert. Mit satten Beats und einem fulminanten Auftritt der beiden wurde die Nacht zum Tag gemacht. Der nächste Teil der Feiern ist für den 10. November geplant: Für Unterstützer, Vernetzungspartner, langjährige Wegbegleiter und die politisch Verantwortlichen soll diese Veranstaltung Platz für anregende Gespräche und Austausch bieten.
Erinnerungen gesucht
Das Team des Xtreff möchte gerne die bewegte Geschichte des Jugendzentrums auch einfangen und bei den Feierlichkeiten im Herbst präsentieren. Darum sind alle, die früher im Xtreff waren, aufgefordert, ein Erlebnis, das ihnen in Erinnerung geblieben ist, zu erzählen. Entweder schriftlich (mit aktuellem Foto) unter xtreff@offenejugendarbeit.net oder telefonisch unter 0664/4502418.