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Zehntes Primärversorgungszentrum des Landes in Leonding eröffnet

David Ramaseder, 14.03.2023 08:38

LINZ-LAND/LEONDING. 2017 ging in Enns das erste Primärversorgungszentrum (PVZ) Oberösterreichs im Vollausbau an den Start. Insgesamt profitieren bereits rund 25.000 Patienten von diesem zukunftsweisenden Modell. Aber auch – besonders die jungen – Ärzte können dieser neuen Form der Gesundheitsversorgung viele Vorteile abgewinnen. Am Montag, 13. März, eröffnete in Leonding-Hart die zehnte Primärversorgungseinheit (PVE) des Landes.

Die Allgemeinmediziner Simon Zlabinger, Thomas Badhofer, Martin Reiter und Bernhard Zehentner (v.l.) vom neu eröffneten PVZ in Leonding (Foto: Weihbold)
photo_library Die Allgemeinmediziner Simon Zlabinger, Thomas Badhofer, Martin Reiter und Bernhard Zehentner (v.l.) vom neu eröffneten PVZ in Leonding (Foto: Weihbold)

Sechs Jahre nach der ersten Eröffnung avancierte das Konzept in Oberösterreich schnell zum Erfolgsmodell. Es geschieht „alles unter einem Dach“, davon können nicht nur die Patienten durch kurze Wege und multiprofessionelle Versorgung ihre Vorteile ziehen. Auch für das medizinische Personal bringt das anfangs skeptisch betrachtete Konzept einige Erleichterungen mit sich. „Die Zusammenarbeit mit den Kollegen gestaltet sich unkomplizierter. Auch geht damit eine höhere Flexibilität und leichtere Vertretbarkeit einher“, erklärt Martin Reiter, einer der vier neuen Jungärzte aus dem PVZ Leonding, warum sich die Mediziner für ein Primärversorgungszentrum und gegen eine – zu Beginn angedachte – Gruppenpraxis entschieden haben.

Wichtiges Puzzlestück

Leondings Bürgermeisterin Sabine Naderer-Jelinek freut sich, dass mit dem PVZ ein weiterer wichtiger Schritt zum Ausbau des Gesundheitsangebotes in der Stadt gelungen ist: „Die Ärzteversorgung ist in Leonding bereits sehr gut, dennoch gibt es Potential nach oben und gilt es an die Zukunft zu denken. Aktuell nehmen nur noch zwei Ärzte in der Stadt neue Patienten auf.“ Sie bedankt sich beim frischgebackenen Ärzteteam für die intensive Planung in den vergangenen Monaten. „Wir sind stolz sie hier zu haben“, so die Bürgermeisterin.

Standort mit Zukunft

Das Harter Plateau hat sich in den vergangenen 15 Jahren zu einem pulsierenden Stadtteil mit viel Potential entwickelt. Da passt das Gebäude mit eigener Photovoltaik-Anlage und einem innovativen Mieterstrommodell gut ins Bild. Auch Wolfgang Modera, Vorstandsvorsitzender der Gemeinnützigen-Industrie-Wohnungs-AG (GIWOG) sprach von einer intensiven Vorbereitungszeit und dankte der Bürgermeisterin und den vier Ärzten, den Weg gemeinsam gegangen zu sein. „Die Stadt Leonding steht zu diesem Zentrum. Das sieht man auch daran, dass ab Ende April auch eine Bürgerservicestelle hier ihren Standort finden soll“, so Modera.

Weiter gute Zusammenarbeit

„Wir fühlen uns gerade irgendwo zwischen Start und Ziel“, bringt Martin Reiter die Gefühlslage der Mediziner vor dem Start des PVZ auf den Punkt. Bereits im Jänner 2020 führten die vier Ärzte – die sich schon von ihrer Ausbildung am KUK kannten, erste Gespräche. „Jetzt gehts endlich los, aber es war schon sehr viel Vorarbeit zu leisten“, freut er sich, dass am Montag endlich mit der Arbeit im neuen Primärversorgungszentrum begonnen werden konnte. Etwas später als ursprünglich geplant, weshalb auch die restliche Ärzteschaft Leonding in den letzten Monaten einiges überbrücken musste.

„Die vorhandenen Ärzte arbeiten vorbildlich miteinander. Vor dem Start des PVZ wurden daher auch Patienten von ihnen übernommen“, hebt Naderer-Jelinek die sofortige Bereitschaft dazu hervor. Aber auch die neuen Mediziner des PVZ wollen die gute Zusammenarbeit fortsetzen: „Das funktioniert bereits sehr gut.“

Breit aufgestelltes Team

Das PVZ geht mit drei Vollzeit-Arztstellen an den Start. Da auch die Personalsuche sehr erfolgreich verlief, kann schon zu Beginn zusätzliche medizinische Versorgung angeboten werden. So werden neben fünf Ordinationsassistenten und drei Diplomierten Gesundheits- und Krankenpflegern auch weitere Gesundheitsberufe hier ansässig werden. „Unser Team verstärken Physiotherapeuten, Diätologen, ein Ergo- sowie Psychotherapeut und ein Sozialarbeiter“, so Martin Reiter. Das PVZ wird 40 Stunden in der Woche geöffnet sein und auch Randzeiten abdecken. Die GIWOG hält auch noch eine Fläche im Gebäude frei, falls doch auch noch ein Kinderarzt gefunden werden sollte.

Erfolgsmodell in OÖ

Mit nunmehr zehn PVE zählt Oberösterreich gemeinsam mit Wien zu den Vorreiterbundesländern. „Bei den Primärversorgungseinrichtungen hat sich der bewährte Weg des Miteinanders von Gesundheitskassen, Ärztekammer und Land OÖ einmal mehr als erfolgreich erwiesen“, so LH-Stellvertreterin und Gesundheitslandesrätin Christine Haberlander. ÖGK-Landesstellenausschussvorsitzender Michael Pecherstorfer ergänzt, dass die Primärversorgung allen Menschen im Land enorme Vorteile bringe. Den Ärzten genauso wie den Versicherten.

Wolfgang Ziegler, Kurienobmann-Stellvertreter der niedergelassenen Ärzte in OÖ, hebt hervor, warum dieses Modell besonders von jungen Ärzten vielfach gewünscht ist: „Gerade die Vereinbarkeit von Beruf und Familie spielt für viele – neben der kollegialen Zusammenarbeit – eine wichtige Rolle“.


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