
TRAUN/LINZ. Die Sektion Linz der Stiftung PRO ORIENTE startete am vergangenen Mittwoch mit einem Besuch der rumänisch-orthodoxen Gemeinde in Traun in das neue Arbeitsjahr. Mit Metropolit Serafim (Joantă) war auch der höchste Repräsentant der rumänisch-orthodoxen Kirche in Mitteleuropa anwesend. Das gemeinsame Plädoyer galt dem geschwisterlichen Miteinander der christlichen Kirchen.
Jedes Jahr besucht die Sektion Linz der Stiftung PRO ORIENTE mindestens zwei orthodoxe Pfarrgemeinden in Oberösterreich, um damit neben der christlichen Kontaktpflege auch einen Beitrag zum gegenseitigen Integrationsprozess zu leisten. Diesen Herbst stand ein Besuch der rumänisch-orthodoxen Gemeinde in Traun-St. Martin unter der Leitung von Pfarrer Stefan Lungeanu auf dem Programm. Dieses gegenseitige nähere Kennenlernen beehrte auch Metropolit Serafim (Joantă), der im Zuge eines Besuches in Österreich zu diesem Treffen kam.
Metropolit Serafim ist für die rumänisch-orthodoxen Gläubigen in Deutschland, Österreich und Luxemburg zuständig und damit höchster kirchlicher Repräsentant von über einer Million Auslandsrumänen. Am Beginn des Treffens stand eine orthodoxe Dank-Liturgie. Eine besondere Geste innerhalb des Gottesdienstes war, als Metropolit Serafim seinen Priester aufforderte, nicht nur für den rumänisch-orthodoxen Bischof zu beten, sondern auch den katholischen Diözesanbischof Manfred Scheuer namentlich zu erwähnen.
Nebeinander zu Miteinander machen
In den beiden Ansprachen unterstrichen Metropolit Serafim und der Vorsitzender von PRO ORIENTE Linz, Landeshauptmann a. D. Josef Pühringer, dass man gemeinsam an einem stärkeren Miteinander arbeiten müsse. Pühringer betonte dabei: „Wenn man trennende Wände nicht niederreißen kann, dann muss man Löcher in die Wand schlagen, um den anderen zumindest sehen zu können. Unser geschwisterliches Nebeneinander muss zu einem Miteinander werden.“
Auch der rumänische Metropolit hob die gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kirchen hervor und erklärte, dass die rumänischen Gläubigen in den meisten Pfarren kein eigenes Kirchengebäude hätten und daher auf die Gastfreundschaft von protestantischen und katholischen Gemeinden angewiesen wären. Dieser Freundschaftsdienst, so Serafim, habe die ökumenischen Bemühungen der verschiedenen Kirchen erheblich verbessert und dieser Weg des Miteinanders gehe von der Basis aus.
Zum informellen Austausch lud die rumänische Gemeinde zu einem traditionellen Abendessen ein.