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Gemeinsam stark für Familien: Erfolgsmodell aus Oberösterreich weckt Interesse in Nachbarbundesland

David Ramaseder, 03.04.2024 13:44

ANSFELDEN/ENNS. Das österreichweit einzigartige Konzept, das Kinder in schwierigen familiären Situationen unterstützt, zieht die Aufmerksamkeit über die Landesgrenzen hinaus auf sich. Dies wurde bei einem Besuch der niederösterreichischen Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig deutlich, die mit ihrem Amtskollegen aus OÖ, Michael Lindner, die Einrichtungen des Familienwohnens in Enns und Ansfelden inspizierte, um eine mögliche Umsetzung dieses Modells im Nachbarbundesland zu evaluieren.

V.l.: Christian Deleja-Hotko (Bürgermeister Enns), Theresia Schlöglmann (Leiterin Kinder- und Jugendhilfe OÖ), Kimon Poulios (Leiter der Kinder- und Jugendhilfe NÖ), Landesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig, Günther König (Geschäftsführer Mopäd), Landesrat Michael Lindner und Karin Karg (Regionalleitung Familienwohnen Enns) (Foto: Land OÖ/Denise Stinglmayr)

Das Familienwohnen, das von der Kinder- und Jugendhilfe Oberösterreich initiiert wurde, stellt eine wichtige Intervention für Kinder und Jugendliche dar, die sich in fragilen familiären Situationen befinden. Es bietet diesen jungen Menschen einen sicheren Rückhalt und maximalen Schutz. In Oberösterreich werden derzeit rund 50 Familien mit insgesamt 120 Kindern durch dieses Konzept unterstützt, wobei das Hauptziel darin besteht, die familiären Bindungen zu erhalten.

Landesrat Lindner betonte die Bedeutung dieses Angebots: „Mit diesem Angebot schaffen wir Strukturen, um Familien zu unterstützen und zu stärken. Ziel ist es, dass Kinder dauerhaft in der Familie bleiben können und die Familie nach der Zeit in der Einrichtung in der Lage ist, den Alltag gemeinsam zu meistern.“

Auch Landesrätin Königsberger-Ludwig hob die Bedeutung eines länderübergreifenden Lernens hervor: „Oft macht ein Blick über die Bundesländergrenzen Sinn. Weg vom Kirchturm-Denken hin zum Voneinander-Lernen ist insbesondere im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe ein Gebot der Stunde.“

Präventive Maßnahmen für Familien

Das Familienwohnen richtet sich an Familien in schwierigen Lebenslagen, die verschiedene Ursachen haben können, darunter Wohnungslosigkeit, unzureichende Wohnverhältnisse, finanzielle Schwierigkeiten und Einschränkungen in der elterlichen Erziehungsfähigkeit. In solchen Situationen ist die Unterstützung durch das familiäre Umfeld oft nicht ausreichend, und mobile Hilfsangebote reichen nicht aus, um das Wohl des Kindes zu gewährleisten.

In den Einrichtungen des Familienwohnens wird die Betreuung der Kinder und Jugendlichen unter Einbeziehung verschiedener Methoden sichergestellt. Das Angebot steht allen Familienmitgliedern zur Verfügung und unterstützt auch werdende Eltern sowie Eltern, die bereits Hilfe vor der Geburt ihres Kindes benötigen. Darüber hinaus können Eltern mit ihren Kindern und Jugendlichen nach einer Zeit der Fremdbetreuung durch den gemeinsamen Einzug in das stationäre Familienwohnen bei der Rückführung des Kindes zu seiner Familie unterstützt und begleitet werden.

Das erfolgreiche Modell des Familienwohnens aus Oberösterreich erweckt also nicht nur in Niederösterreich Interesse, sondern zeigt auch die Bedeutung länderübergreifender Kooperationen im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe auf.


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