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Beurteilung von Brunnen und Quellen in Linz-Land: Viele Verbesserungen notwendig

David Ramaseder, 03.10.2024 09:26

LINZ-LAND. Im Rahmen der Aktion „Für unser Trinkwasser unterwegs“, die im Bezirk Linz-Land vom 1. Juli 2023 bis zum 30. Juni 2024 durchgeführt wurde, sind 82 Einzelwasserversorgungsanlagen überprüft worden. Die Besitzer erhielten im Zuge von Lokalaugenscheinen wertvolle Hinweise zur baulichen Beschaffenheit ihrer Brunnen. Diese Überprüfungen deckten zahlreiche bautechnische Mängel auf, die sich negativ auf die Wasserqualität auswirken können.

Umwelt- und Klima-Landesrat Stefan Kaineder empfiehlt den Anschluss an die öffentliche Wasserversorgung. (Foto: Land OÖ/Werner Dedl)

Zu den häufigsten Problemen bei den Schachtbrunnen zählen unzureichende Abdeckungen, eine zu niedrige Schachtoberkante und undichte Brunnenwände. Bei Bohrbrunnen wurden oft unsachgemäß abgedeckte Bohrrohre und nicht entwässerte Vorschächte festgestellt. Auch bei Quellfassungen wurden mangelhafte Sammelschächte und zu viel Bewuchs in den Fassungsbereichen identifiziert. Insgesamt wiesen 72 der 82 Brunnen Mängel oder Beratungsbedarf auf.

Insgesamt sind 39 der untersuchten Anlagen nicht genusstauglich, während 24 als bedingt genusstauglich und nur 18 als genusstauglich bewertet wurden. Von den Brunnen, die bautechnisch geprüft wurden, waren 44 mängelfrei, während für 11 Brunnen eine Sanierung empfohlen wurde. In weiteren Fällen konnten aufgrund fehlender oder nur teilweiser Begutachtung keine endgültigen Aussagen getroffen werden.

Teilweise Grenzwerte überschritten

Ein weiteres Problem stellen erhöhte Nitrat- und Pestizidwerte dar. Während bei den meisten Anlagen die Nitratwerte im unbedenklichen Bereich lagen, gab es bei drei Anlagen eine Überschreitung des Grenzwerts von 50 mg/l. Bei den Pestiziden wiesen 29 Brunnen eine Überschreitung des Grenzwerts auf, was auf unsachgemäße landwirtschaftliche Praktiken oder Mängel bei der Brunnenkonstruktion zurückzuführen sein könnte.

Die Aktion zeigte, dass frühzeitige Reparaturen und Verbesserungen von großer Bedeutung sind, um teure Sanierungen und langfristige Schäden an der Trinkwasserqualität zu vermeiden.

Öffentlicher Anschluss empfohlen

Klarerweise ist ein Anschluss an eine öffentliche Wasserversorgung nicht in allen Fällen möglich, aber dort wo es möglich und sinnvoll ist, unterstützt das Land Oberösterreich mit Förderprogrammen den Ausbau gemeinsamer öffentlicher Versorgungsstrukturen.

„Allen Oberösterreicherinnen und Oberösterreichern, die auf eine Hausbrunnenanlage angewiesen sind, rate ich, vom Angebot des Landes Oberösterreich Gebrauch zu machen. Außerdem möchten wir darauf aufmerksam machen, dass ständige Wartung einer Hausbrunnenanlage unumgänglich ist, wenn man einwandfreies Trinkwasser beziehen möchte“, betont Landesrat Stefan Kaineder.


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