Tag der Pflege: ÖGB im Bezirk fordert Reform und Solidarität
LINZ-LAND. Anlässlich des internationalen Tages der Pflege am 12. Mai haben die ÖGB-Pensionisten klare Forderungen formuliert: Pflege muss für alle zugänglich, leistbar und wohnortnah sein – unabhängig vom Einkommen. Heinz Balonzan, Vorsitzender des ÖGB Linz-Land, sieht akuten Handlungsbedarf.
„Pflege ist keine private Angelegenheit, sondern eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung“, betont Felix Hinterwirth, Landesvorsitzender der ÖGB-Pensionisten OÖ. Angesichts einer alternden Bevölkerung, veränderter Familienstrukturen und steigender Erwerbstätigkeit wird immer deutlicher: Informelle Pflege durch Angehörige stößt an ihre Grenzen – finanziell, emotional und organisatorisch. Der ÖGB fordert daher eine solidarisch finanzierte Pflegeinfrastruktur, die dem tatsächlichen Bedarf gerecht wird.
Gleichzeitig richten sich die Blicke auf die Situation der Pflegekräfte. „Hohe Teilzeitquoten, unregelmäßige Arbeitszeiten und Personalmangel machen den Pflegeberuf unattraktiv. Dabei leisten diese Menschen täglich Großartiges“, so Balonzan. Gefordert werden bessere Arbeitsbedingungen, faire Löhne und verbindliche Standards für Aus- und Weiterbildung.
Die ÖGB-Pensionisten sprechen sich zudem klar gegen eine gewinnorientierte Pflege aus. Stattdessen fordern sie ein starkes öffentliches System mit transparenter Personalplanung und der Einrichtung einer Pflegearbeitsstiftung, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Auch der Ausbau der Palliativversorgung ist für sie unverzichtbar – mit dem Ziel, allen Menschen ein würdevolles Lebensende zu ermöglichen. „Pflege ist mehr als eine Dienstleistung – sie ist Ausdruck von Solidarität und Menschlichkeit“, fasst Hinterwirth zusammen.
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