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Leserbrief Westbahn-Anbindung an Flughafen Hörsching

Thomas Lettner, 28.07.2015 08:53

Mit dem Ausbau der derzeitigen Streckenführung im Bereich Pasching und Hörsching würden die bisherigen Haltestellen erhalten bleiben und so einen wichtigen sowie positiven Beitrag zum Pendlerproblem leisten. Das Argument, man können in 11 Minuten vom Hbf. Linz zum Flughafen fahren, hinkt, denn man ist derzeit schon in 10 Minuten in Hörsching. Zugegebener Maßen ist dann der Weg zum Flughafen ein Problem. Erfahrungsgemäß wird diese Variante über die Haltestelle Hörsching, auch heute schon, kaum angenommen.

Braucht man in Linz-Land eine Bahnanbindung an den Flughafen Hörsching? Foto: Wodicka
Braucht man in Linz-Land eine Bahnanbindung an den Flughafen Hörsching? Foto: Wodicka

Kurz und bündig  - wir brauchen sie nicht!

Seit den ersten diesbezüglichen Andeutungen, den Flughafen Linz/Hörsching mit den ÖBB-Linien zu verbinden, habe ich in meinem großen Bekanntenkreis inständig gegen dieses Vorhaben argumentiert. Von Anbeginn habe ich die immense Geldverschwendung kritisiert, zumal ich den Flughafen an sich keine große Bedeutung gebe. Er wird immer ein kleiner Binnenflughafen zwischen Wien und Salzburg bleiben. Die Verlegung der ÖBB-Gleise wurde sz. mit haarsträubenden Argumenten und Maßnahmen von der Gemeinde Pasching betrieben. U.a. wollte man auf der freiwerdenden Trasse eine Umfahrungstraße errichten. Das Argument „Lärmschutz“ wurde bereits damals konterkariert. Aufwendige Untersuchungen haben mögliche andere Anbindungen ausgeschlossen, obwohl vorhanden Gleise durchaus instandgesetzt werden könnten. Das Bundesheer und die Fa. Schenker haben gut funktionierende Stichgleise. Der Frachtterminal am Flughafen könnte ebenso angebunden werden.

 Vor Jahren hat der Generaldirektor der DB in einem Interview bemerkt, dass ICs zwischen Frankfurt und Wien ohne Aufenthalt durchfahren werden. Zudem werden auch  ICE, Railjet und ICs kaum beim Linzer Flughafen anhalten. Damit kommen für Aufenthalte nur Regional- und/oder Regionalexpresszüge in Frage. Sieht man sich ein Wegstreckendiagramm an, so sieht man, wie umständlich und zeitaufwendig die Benutzung durch Fahr-/Fluggäste eine Haltestelle „Flughafen“ sein würde.

 Diesen allgemeinen ablehnenden Gründen stehen aber auch sehr konkrete gegenüber. Die Vernichtung von bestem landwirtschaftlichem Nutzgrund ist sicher ein sehr gewichtiges Gegenargument. Hier muss man allerdings Acht geben, denn da spielt einerseits, der immer wieder beklagte Verlust an Anbauflächen eine besondere Rolle. Doch es ist eine Preisfrage, wie lange dieses Argument aufrecht erhalten wird.

 Viel wichtiger ist aus meiner Sicht, dass die Linz AG eine Straßenbahnverlängerung nach Traun bereits baut. Ein Stichgleis entweder vom Doblerholz, Plus City oder Trauner-Kreuzung zum Flughafen ist wesentlich kostengünstiger als der geplante ÖBB-Anschluss. Theoretisch könnte man von jeder Einstiegsmöglichkeit in Linz direkt zum Flughafen kommen und man würde damit auch Parkplätze sparen. Wäre man innovativ, könnte am Linzer Hbf. einen Jeck in-Schalter, der 72 Stunden vor Abflug frequentiert werden könnte, einrichten und so sowohl Fluggäste ab Linz und ab Wien von Nutzen sein.

Ich bin als Anhänger des „Zero base Budgeting“ nicht gegen den viergleisigen Ausbau der ÖBB-Strecke, doch die Kosten müssen in Relation zum Ergebnis stehen. Was den Schwenk zum Flughafen betrifft, ist diese Prämisse nicht gegeben. Anders sollte z.B. aber die Einhausung der Gleise in Bereichen mitten durch Städte oder Gemeinden gesehen werden. In diesem Zusammenhang muss darauf geachtet werden, dass Teilungen von Gemeindegebieten vermieden werden. Ansonsten entstehen bei der Weiterentwicklung dieser Gebiete unterschiedliche Geschwindigkeiten. Man sieht das sehr deutlich am Beispiel Linz (Nord/Süd). Die Einhausung in Leonding ist m.E. unbedingt erforderlich. Es ist nur eine Frage der Länge (ob man dies bis zur Jebingerkreuzung macht).

Ernst Haberfellner


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