LINZ-LAND. Linz-Land bleibt - wie auch die Landeshauptstadt - als eine der wenigen roten Hochburgen bestehen. Das hat die SPÖ vor allem den horrenden Verlusten der Grünen zu verdanken.
Das Fiasko der Grünen im Linzer Speckgürtel kommt den Roten zu Gute. So etwa in Wilhering, wo die SPÖ von allen Gemeinden des Bezirkes die meisten Zuwächse verbuchen konnte (+3,9 Prozent). Platz Eins musste die SPÖ dennoch an die Liste Kurz abgeben.
Roter Jubel, aber schwarzer Triumph in Wilhering
„Auch wenn das Gesamtergebnis für die SPÖ bundesweit nicht erfreulich ist, ein Bisschen freut man sich dann doch als die Gemeinde im Bezirk mit dem besten Stimmenzugewinn für die SPÖ“, sagt Bürgermeister Mario Mühlböck.
Nachsatz: „Ich möchte meinem Team für die gute Arbeit danken, aber auch der ÖVP zum Wahlsieg gratulieren“. Denn zum ersten Mal seit elf Jahren hat die ÖVP in Wilhering mit einem Plus von fast acht Prozent die Mehrheit.
Das freut vor allem Vizebürgermeister Markus Langthaler, der als Nationalratskandidat für die Liste Kurz ins Rennen gegangen ist. „Ich bin voll zufrieden. Dass gerade wir Wilhering nun ein schwarzes 'gallisches Dorf' im roten Linz-Land ist, das ist schon unglaublich“, so Langthaler.
Besonders freut er sich über die 496 vielen Vorzugsstimmen, mit denen ihm allein die Wilheringer ihr Vertrauen ausgesprochen haben. Natürlich ist das ein vorläufiges Ergebnis, 20 Prozent der Wilheringer sind Wahlkartenwähler.
Zuspruch für Hadler in Oftering
Über einen Zuwachs von knapp neun Prozent und damit 366 Stimmen für die ÖVP kann sich auch Nationalrats-Kandidat und Vizebürgermeister Reinhard Hadler aus Oftering freuen. „Persönlich möchte ich mich für 33 Prozent der Vorzugsstimmen sehr herzlich bedanken. Es freut mich, dass jeder dritte Wähler mir das Vertrauen geschenkt hat“. Die meisten Stimmen hat aber - trotz Verlusten - in Oftering noch die SPÖ bekommen.
Als aussichtsreiche Kandidatin für den Nationalrat wurde und wird auch Ursula Forstner aus Kronstorf gehandelt. Mit ihrem Wahlkampf vor Ort konnte sie in ihrer Heimatgemeinde aber nicht in dem Ausmaß punkten, wie manche ihrer Kollegen.
In Kronstorf bleibt die ÖVP auf Platz drei
In Kronstorf liegt die ÖVP trotz einem Zuwachs von fünf Prozent hinter der SPÖ und auch knapp hinter der FPÖ. Die FPÖ konnte einige Umlandgemeinden für sich erobern und von Rot auf Blau „umfärben“. So geschehen etwa in Ansfelden, Pucking und Hörsching.
Vor allem im Norden des Bezirkes haben die Schwarzen enorm zugelegt, etwa in Leonding, Pasching und Oftering - wo die roten aber die Mehrheit halten konnten. Eine Umfärbung von Rot auf Schwarz gab es neben Wilhering noch in Piberbach und St. Marien.
Quelle: Zahlen und Prozentangaben entstammen den vorläufigen Zahlen aus dem Innenministerium, ohne Briefwahlstimmen.
HIER GEHT ES ZUM WAHLERGEBNIS/ BEZIRK LINZ-LAND
Reaktionen aus dem Bezirk
Was die Parteivertreter aus dem Bezirk Linz-Land zum Wahlausgang und dem Dreikampf an der Spitze sagen, haben sie Tips verraten:
» Ich freue mich über das Wahlergebnis und möchte mich bei allen Wählern herzlich bedanken. Wir konnten von allen Parteien in Linz-Land am meisten zulegen. Jetzt geht es darum, schnellstmöglich eine Regierung zu bilden, die Österreicher wollen Sebastian Kurz als nächsten Bundeskanzler.«
Wolfgang Stanek, ÖVP
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» Auf Bezirksebene sind wir mächtig stolz, das Ergebnis gehalten zu haben. Das Grundmandat ist gesichert, das ist den Wählern sowie dem guten Zusammenhalt im Wahlteam zu verdanken. Wenn wir uns in der Opposition wieder finden, dann werden wir mit schmerzhaften Einschnitten ins Sozialsystem rechnen müssen.«
Hermann Krist, SPÖ
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» Mit dem Ergebnis sind wir sehr zufrieden. Insbesondere die Tatsache, dass wir einige Gemeinden blau einfärben konnten, ist ein großer Erfolg. In diesem Sinne danke ich allen Wählern für dieses Vertrauen sowie allen freiheitlichen Funktionären und freiwilligen Helfern für ihre Unterstützung.«
Herwig Mahr, FPÖ
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» NEOS ist mit diesem Ergebnis nachhaltig von den Wählern als Kraft für ein neues Österreich bestätigt worden. Besonders freut mich, dass wir nicht nur in OÖ, sondern auch im Bezirk deutlich zulegen konnten. Von den Gemeinden, in denen wir seit 2015 vertreten sind, bis darüber hinaus konnten wir zusätzliche Wähler von unseren Ideen überzeugen. Die Richtung stimmt!«
Gerd Oismüller, NEOS
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» Ein bitteres Ergebnis trotz großem Einsatz so vieler Aktivisten. Es wird einiges zu analysieren sein. Aber in den Gemeindegruppen und im Bezirk werden wir an unseren wichtigen Themen wie Umweltschutz, erneuerbare Energie, Öffentlicher Verkehr und Raumordnung dran bleiben.«
Karin Chalupar, Die Grünen
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