Zukunft Bildung: "Software stinkt nicht und ist kostengünstig herstellbar"
LEONDING. Die Stadt macht in ihrem Projekt „Leonding 2030 – Stadtentwicklung neu gedacht“ neben der Mobilität die Bildung zu einer zentralen Säule. Die Digitalisierung steht im Zentrum der Zukunftsvision.
Bildung treibt eine Stadt an, sie eröffnet Möglichkeiten und neue Horizonte und ist ein entscheidender Standortfaktor für die regionale Wirtschaft.
Die Stadtgemeinde Leonding möchte mit einem Bildungscampus Raum für alle Bildungsniveaus schaffen. Das heißt, eine Weiterentwicklung des Wissensstandortes von der Fachkräfteausbildung bis zum Hochschulniveau.
HTL Leonding als Kernpunkt der Weiterentwicklung
Dabei soll auch die bestehende HTL eine wichtige Rolle spielen. Direktor Wolfgang Holzer ist überzeugt, dass die HTL Leonding, die die größte Informatik-HTL in Oberösterreich ist, den Kernpunkt der Weiterentwicklung repräsentieren kann.
Informatik als Basis
Hier wird Informatik in den verschiedensten „Spielarten“ betrieben. Von der Softwareentwicklung über Medieninformatik bis hin zur technischen Informatik bzw. Elektronik.
„Diese Fachgebiete sind bestens dazu geeignet, Themen darzustellen, die derzeit am Puls der Zeit sind: Digitalisierung, Industrie 4.0, Internet of Things, Mensch-Maschine-Schnittstellen mit der Informatik als Klammer und Kristallisationspunkt. Diese Kompetenzen sind Grundlage für Unternehmen aller Art“, sagt Direktor Wolfgang Holzer.
Der große Vorteil der Informatik und deren Produkte für die Region sei unter anderem der, dass der Investitionsaufwand für eine funktionierende Entwicklungs- bzw. Produktionsinfrastruktur mit vergleichbar niedrigen Kosten verbunden ist. Die Schüler sollen das Programmieren lernen, die Software wird im Zentrum stehen.
„Abgesehen von den vergleichbar niedrigen Kosten stinkt Software nicht und braucht keinen Platz auf der grünen Wiese. Die Investition in dieses Know-how verträgt sich also gut mit der geplanten Stadtentwicklung“, bringt es der Direktor auf den Punkt.
Studierende in der Region halten
Zurzeit besuchen etwas mehr als 1000 Schüler die HTL Leonding. „Ziel muss es sein, diese Studierenden in der Region zu halten und mit dieser geballten Kompetenz von jungen, bildungshungrigen Menschen und den engagierten Lehrern Zukunftsvisionen zu entwerfen“, so Holzer. Zentrales Thema der Ausbildung ist die direkte Einsatzfähigkeit von Absolventen in Industrie und Wirtschaft.
Schule und Wirtschaft
Nicht zuletzt deshalb sind neben den Bürgern auch die Unternehmer stark in den Entwicklungsprozess „Leonding 2030“ eingebunden. „Dieser Weitblick der Stadt freut uns sehr, da beteiligen wir uns natürlich gerne“, betont Wolfgang Lux, Geschäftsführer der Firma Poloplast.
Der neue Bildungscampus in Leonding soll also die Kooperation aus Schule und Wirtschaft verkörpern. Dabei ist es wichtig, dass in den Schülern schon frühzeitig ein Feuer zum selbständigen Unternehmertum entfacht wird.
Ein Versuch im laufenden Schuljahr hat gezeigt, dass in den Köpfen der jungen Leute sehr viele tolle Ideen schlummern. Schüler der vierten HTL-Klassen wurden unter intensiver Einbeziehung von erfolgreichen Absolventen und renommierten Softwarefirmen (Fabasoft, runtastic) zum Thema „Betriebsgründung“ geschult und animiert, Ideen zu entwickeln. Aus diesen Ideen entstanden erste Prototypen, die einer Jury präsentiert wurden. „Unsere Aufgabe wird es sein, diesen Ideen zum Durchbruch zu verhelfen“, freut sich Holzer.
Die Vision vom neuen Bildungscampus
Die Vision vom neuen Bildungscampus in Leonding zeichnet Holzer folgendermaßen: Schulen, Firmen, Parks, Kaffeehäuser, Bewegungsräume von Schülern, Absolventen, „Freaks“ und Wirtschaftstreibenden, die gemeinsam an Projekten arbeiten und zum Teil auch eine gemeinsame Infrastruktur verwenden – in technischer und sozialer Hinsicht.
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