„Zum 60er möchte ich einen Gang zurückschalten“
PASCHING. Peter Mair ist seit 13 Jahren Bürgermeister der Gemeinde Pasching. Im nächsten Jahr wird er nicht mehr für das Amt kandidieren. Tips hat sich mit ihm über die Gründe unterhalten.
Tips: Sie sind seit 2007 Bürgermeister von Pasching. Welche Gründe gab es, sich in der Kommunalpolitik zu engagieren?
Peter Mair: Das Interessante war für mich von Anbeginn an, nicht nur über Gemeindethemen informiert zu sein, sondern selbst Ideen einbringen und somit Pasching aktiv mitgestalten zu können. Angeworben durch meinen Vorgänger kam ich zunächst als Ersatz-Gemeinderat in die Politik, wurde dann Gemeinderat und bin zudem seit 2004 im Gemeindevorstand.
Tips: Sie werden im nächsten Jahr nicht mehr als Bürgermeister kandidieren. Warum?
Mair: 2021 feiere ich meinen 60er und mit diesem Jubiläumsgeburtstag möchte ich einen Gang zurückschalten. Das „Mehr“ an Freizeit möchte ich für meine Familie und Hobbies wie Garten, Urlaub, Schifahren und neuerdings E-Biken aufbringen. Auch wartet in meinem Hauptberuf wieder die Vollzeitauslastung bis zu einem möglichen Pensionsantritt.
Tips: In 13 Jahren als Bürgermeister macht man verschiedenste Erfahrungen. Woran denken Sie besonders gern zurück?
Mair: Trotz der finanziellen Konsolidierung des Gemeindehaushaltes konnten viele Projekte geschaffen werden. An erster Stelle denke ich an die Verlängerung der Straßenbahn bis nach Langholzfeld und Wagram. Darüber hinaus gibt es zahlreiche andere Projekte, die ich in meiner Amtszeit begleiten durfte, wie etwa den Lückenschluss der B139, den Neubau des Feuerwehrhauses, den Neubau des Bauhofes, die Schaffung eines zeitgemäßen Probelokales für den Musikverein Pasching, den Einbau einer Krabbelstube im Rathaus, die Sanierung des TiL bis zum Neubau des Kinderzentrums in Pasching. Zudem haben wir ein top Bürgerservice und konnten einen Nahversorger im Ort ansiedeln.
Tips: Was war vor Corona die größte Herausforderung, die Sie als Ortschef zu bewältigen hatten?
Mair: Den Spagat zu schaffen zwischen der Reduktion der hohen Verschuldung von 25 Millionen auf derzeit 13 Millionen Euro und gleichzeitig die für Pasching wichtigen und notwendigen Projekte umzusetzen.
Tips: Was sind für Pasching die größten Probleme, die Corona mit sich gebracht hat?
Mair: Als Gemeinde haben wir rasch auf diese Situation reagiert, haben auch aus der Bevölkerung eine große Disziplin und Verständnis erkennen können. Das kulturelle Leben ist fast gänzlich zum Erliegen gekommen. Das Vereinsleben der vielen Paschinger ist schwer beeinträchtigt, auch die Senioren müssen noch immer auf ihre lieben Gewohnheiten verzichten.
Tips: Wurden wichtige Projekte von der Pandemie beeinträchtigt?
Mair: Leider hat sich der Baubeginn der Netzwerkerweiterung durch die Genehmigungsverfahren verzögert. Beim Neubau der Volksschule Pasching ist die Übersiedlung auf die Semesterferien 2021 gerückt.
Tips: Was ist Ihnen in der restlichen Amtszeit noch wichtig für Pasching?
Mair: Ich möchte noch, dass das Projekt „Alternative Wohnform“ gestartet wird. Das Projekt umfasst ca. 20 Kleinwohnungen für Personen, die Betreuung benötigen und mit den geringen Pflegeeinstufungen nicht in Alten- und Pflegeheime aufgenommen werden. Diese Einrichtung soll direkt an das Netzwerk angebaut werden und von diesem auch die Betreuung übernommen werden.
Tips: Was macht Pasching für Sie so lebenswert?
Mair: Unsere Gemeinde zeichnet sich durch die ideale geographische Lage mit Stadt- und Naturnähe, den passenden Mix an tollen Arbeitsplätzen bei innovativen Betrieben, eine sehr gute Wohnqualität und Anbindung ans öffentliche Verkehrsnetz aus – so lässt es sich richtig gut leben.
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