Bezirk Linz-Land bei Kinderbetreuung wieder an der Spitze

Experten des Institutes für empirische Sozialforschung (IFES) und der Arbeiterkammer Oberösterreich werteten in jeder der 438 oberösterreichischen Gemeinden das Kinderbetreuungsangebot für die jeweiligen Altersgruppen anhand von vier Kriterien aus: Öffnungszeiten, Mittagessen, Sommerbetreuung und Schließzeiten, wobei die Öffnungszeiten differenziert betrachtet wurden. Die Anzahl der positiv erfüllten Kriterien ergab für jede Gemeinde eine von fünf möglichen Gesamt-Kategorien (von A bis E). Gemeinden, die zudem die Kriterien des Vereinbarkeitsindikators für Beruf und Familie erfüllten, konnten zusätzlich eine 1A-Bewertung erreichen.

Vier neue 1A-Gemeinden

Die Höchstkategorie „1A“ hatten vor zwei Jahren bereits zehn der 23 Bezirksgemeinden erreicht. Nun gesellten sich auch Enns, Hörsching, Kronstorf und Wilhering – sie alle hatten bei der letzten Erhebung ein „A“ erreicht – als Vorbilder hinzu. Sie sind somit jene Gemeinden, die Eltern hinsichtlich Betreuungssituation ermöglichen, einer Vollzeitarbeit problemlos nachgehen zu können. Hingegen büßten Kirchberg-Thening und Pucking den „1A“-Status ein und bekommen diesmal ein „A“ bzw. „B“. Mit einem Anteil von 52,2 Prozent „1A“-Gemeinden liegt Linz-Land (inkl. Linz-Stadt) klar vor dem zweitbesten Bezirk Eferding.

Zudem kommen noch sechs A-Gemeinden dazu. Das heißt, dass 78,3 Prozent der Bezirksgemeinden über ein sehr gutes institutionelles Kinderbetreuungsangebot verfügen. Während sieben Gemeinden auf bereits hohem Niveau ihre Kategorie-Einstufung steigern konnten, sank in fünf Gemeinden (Allhaming, Asten, Kirchberg-Thening, Oftering und Pucking) die Betreuungsqualität. Besonders erfreulich: In der Region Linz-Stadt/Linz-Land gibt es weder „D“- noch „E“-Gemeinden. Das schafft sonst nur Urfahr-Umgebung.

Höchstes 1A-Angebot für Unter-Dreijährige im Bezirksvergleich

Aufgeschlüsselt nach den einzelnen Alterskategorien zeigt sich, dass es besonders Eltern mit ganz jungen Kindern nicht leicht haben, Kinderbetreuung und Beruf zu vereinbaren. Doch auch bei den Unter-Dreijährigen spielt der Bezirk Linz-Land (inkl. Linz-Stadt) eine Vorreiterrolle. Die drei 1A-Gemeinden Linz, Enns und Pasching entsprechen 13,0 Prozent aller Bezirksgemeinden. Kein anderer Bezirk im Bundesland schafft die Zehn-Prozent-Marke. Zudem stieg die Zahl der A-Gemeinden von acht auf zehn. Mit 56,5 Prozent 1A- bzw. „A“-Gemeinden bei den Unter-Dreijährigen liegt der Bezirk Linz-Land (inkl. Linz-Stadt) weit vor dem zweitbesten Bezirk (Gmunden mit 35 Prozent). Verschlechterungen mussten Allhaming, Asten, Leonding, Oftering und Pucking hinnehmen. Weiters wurden drei Gemeinden mit „B“ eingestuft (2019: 6) und sieben mit „C“ (2019: 6). Auch bei den Unter-Dreijährigen gibt es im Bezirk Linz-Land (inkl. Linz-Stadt) keine einzige „D“- und „E“-Gemeinde.

16 1A-Gemeinden bei den Drei- bis Sechsjährigen

Die Betreuungssituation für die Altersgruppe der Drei- bis Sechsjährigen ist im Bezirk Linz-Land (inkl. Linz-Stadt) ebenfalls vorbildlich. Gegenüber der letzten Erhebung wuchs die Zahl der „1A“-Gemeinden bei schon hohem Niveau weiter an – von zehn auf 16. Das sind knapp 70 Prozent aller Bezirksgemeinden. Damit ist der Bezirk auch in dieser Altersgruppe den restlichen Bezirken in Oberösterreich weit voraus. Zum Vergleich: Der OÖ-Durchschnitt beträgt 27,6 Prozent. Neue 1A-Gemeinden bei den Drei- bis Sechsjährigen sind Enns, Hörsching, Kirchberg-Thening, Kronstorf, Piberbach und Wilhering. Piberbach schaffte sogar den Sprung von „C“ auf „1A“, Kronstorf und Wilhering waren zuvor „B“-Gemeinden. Hargelsberg, Hofkirchen i.T. und Niederneukirchen erhielten ein „A“. Im gesamten Bezirk gibt es keine „B“-, „D“- und „E“-Gemeinde. Mit „C“ wurden Allhaming, Asten, Eggendorf i.T. und Oftering eingestuft.

Sechs Aufsteiger beim „A“-Angebot für Volksschulkinder

Etwas differenzierter gilt es die Situation bei den Volksschulkindern zu betrachten. Bei der letzten Erhebung verfügten elf Gemeinden im Bezirk über ein „A“-Betreuungsangebot für diese Altersgruppe, mittlerweile sind es 14. Sechs konnten sich in die höchstmögliche Kategorie „A“ verbessern. Dabei schafften St. Florian, Piberbach und Hörsching den Sprung von „C“ auf „A“, Enns, Kronstorf und Neuhofen a.d.K. jenen von „B“ auf „A“.  Mittlerweile zeichnen sich diese Gemeinden mit einem sehr guten Angebot aus. Mit einem 60,9 Prozent-Anteil an 1A-Gemeinden liegt der Bezirk Linz-Land (inkl. Linz-Stadt) im Bezirksvergleich als einziger über der 50 Prozent-Marke klar voran. Am nächsten kommt Eferding mit exakt 50 Prozent, der OÖ-Schnitt beträgt 19,2 Prozent. Abermals gibt es keine „D“- und „E“-Gemeinde, allerdings verzeichnen gleich acht Gemeinden ein „C“ (2019: 6). So rutschten die vormaligen A-Gemeinden Ansfelden und Pucking in diese mittlere Kategorie.

Alle Details zu den Ergebnissen gibt es auch unter kba.arbeiterkammer.at/.