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"Das ist heuer natürlich eine Riesenchance für mich"

David Ramaseder, 27.07.2021 19:30

PASCHING. Bei der Bürgermeisterwahl 2015 musste sich Markus Hofko (ÖVP) hauchdünn geschlagen geben. Tips hat sich mit dem 44-jährigen über seine Chancen und Vorstellungen für Pasching unterhalten.

Paschings Vizebürgermeister Markus Hofko (Foto: Team Hofko)
Paschings Vizebürgermeister Markus Hofko (Foto: Team Hofko)

Tips: 2015 haben Sie 49,8 Prozent der Stimmen geholt. Ist im September der Wahlsieg realistisch?

Markus Hofko: Ich bin jetzt sei zwölf Jahren Vizebürgermeister. Da der amtierende Bürgermeister (Peter Mair) nicht mehr antritt, ist das eine Riesenchance für mich.

Tips: Was waren in dieser Zeit die größten Herausforderungen?

Hofko: Wie ich angefangen habe, hatten wir einen Schuldenstand von 26 Millionen Euro. Durch gute Zusammenarbeit – das muss man auch sagen – haben wir jetzt nur noch zwölf Millionen Euro Schulden. In einer Umfrage vom April ist herausgekommen, dass die Zufriedenheit in der Bevölkerung mit der geleisteten Arbeit hoch ist. Und es wird, denke ich, schon so gesehen, dass das nicht nur der Mair war, sondern ich auch beteiligt war.

Tips: Wie ist es zu der hohen Verschuldung gekommen?

Hofko: Wir haben seit der Ära Böhm – der hat 2007 abtreten müssen – hinter ihm zusammenräumen müssen. Weil vorher hat Pasching Brot und Spiele gehabt. Als Beispiel, wir haben 2007 für die Hauptschule neue Computer gekauft und haben ein Darlehen auf 15 Jahre dafür aufgenommen. Aber auf der anderen Seite haben wir ein Stadion um zehn Millionen gebaut.

Tips: Welche Themen sind den Paschingern besonders wichtig?

Hofko: Der Verkehr, der in den Siedlungsstraßen und im Ort immer mehr zunimmt. An einem Einkaufssamstag im Advent haben wir immerhin bis zu 50.000 Besucher.

Tips: Wie ist das Problem in den Griff zu bekommen?

Hofko: Das wichtigste ist, dass man sich fokussiert und priorisiert. Da muss ein Verkehrsplaner her und die Bürger gehören mit eingebunden. Auf dieser Basis gehört ein Konzept erstellt und nach der Reihe abgearbeitet. Bis jetzt habe ich den Eindruck, haben wir immer nur von Jahr zu Jahr geschaut.

Tips: Was ist sonst noch bestimmendes Thema in der Bevölkerung?

Hofko: Die Bevölkerung ist in den letzten Jahren stark gewachsen, da eine Landflucht von der Stadt Richtung Speckgürtel zu beobachten ist. Das ist zu schnell gegangen, da hinken wir mit der Infrastruktur immer etwas hinten nach. Pasching war eigentlich immer ein Dorf, in dem jeder jeden gekannt hat. Das Gefühl hat man in den letzten vier bis fünf Jahren etwas verloren. Da muss man auf die Bremse steigen, aber das geht allen Speckgürtel-Gemeinden so.

Tips: In welche Richtung soll sich Pasching entwickeln?

Hofko: Wir bekommen jetzt die KEBA am Technologiering mit 600 neuen Jobs und auch Tractive errichtet gerade ein Gebäude neben der PlusCity für 200 Programmierer. In der NMS haben wir ab Herbst einen neuen MINT (Mathematik-Informatik-Naturwissenschaft-Technik)-Zweig. Die erhält um 60.000 Euro EDV-Ausstattung, die wir investieren. Das wird auch ein Weg unserer Gemeinde sein, weil wir es uns eben aufgrund der hohen Einnahmen aus den Kommunalsteuer leisten können. Aber da müssen wir dahinter sein und das muss in der Volksschule schon anfangen. Das sollten uns unsere Kinder wert sein.

Tips: Was ist Ihnen für Pasching besonders wichtig?

Hofko: Wir haben zwei Ortsteile mit jeweils rund 3.500 Bewohnern, die haben nicht wirklich etwas miteinander zu tun. Da braucht man etwas, wo man sich miteinander treffen kann. Nicht nur die PlusCity. Die Pensionisten haben es da etwas leichter, die gehen am Mittwoch immer auf den Bauernmarkt. Für die Jugend ist das jetzt auch wieder der Fußball.

Tips: Warum wieder?

Hofko: Seit dem Profibetrieb haben unsere Kinder und Jugendlichen in Kirchberg-Thening, Dionysen, Doppl usw. gespielt, aber eben nicht in Pasching. Seit fünf Jahren haben wir aber wieder einen ehrenamtlichen Fußball im Ort, den SV Pasching 16. Das ist auf jeden Fall abgegangen als Identitätsstifter. Ich habe viele meiner Freunde über den Fußball kennengelernt, auch zwischen den Ortsteilen. Da sind wir in den letzten Jahren fast etwas gesteinigt worden von der Politik – obwohl die Entscheidung fast einstimmig war – dass wir hinter dem Stadion die Trainingsfelder gebaut haben. Damit wir Platz haben für die eigene Jugend zum Fußballspielen.

Tips: Es geht also um mehr Gemeinschaftsgefühl?

Hofko: Ja das ist sicher wesentlich. Wir sind auch seit 2014 um rund 2.000 Einwohner mehr geworden. Das ist viel – wir sind jetzt auf knapp 8.000.


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