AMS Traun: Zugänge an arbeitslosen Personen und Abgänge in Beschäftigung halten sich die Waage
BEZIRK LINZ-LAND. Viele oberösterreichische Unternehmen suchen nach wie vor – oft vergeblich – intensiv nach Fach- und Arbeitskräften.
Das beweist die Anzahl (3.330) der von den Unternehmen dem AMS mit Ende Februar gemeldeten offenen Stellen. Gleichzeitig verzeichnet der Bezirk 3.491 Arbeitslose. Um eine zusätzliche Dynamik in die Vermittlungsaktivitäten zu bringen, sind für Jürgen Kapeller, Obmann der Wirtschaftskammer Linz-Land, zwei Faktoren ausschlaggebend: Nach dem Motto „Eine reguläre Arbeitsaufnahme muss sich wieder lohnen“ sei vor allem der Gesetzgeber gefordert: Ein gestaffeltes Arbeitslosengeld, eine deutliche Beschränkung der Zuverdienstmöglichkeiten für Arbeitslose und die dringend notwendige Reparatur der Notstandshilfe würden den Anreiz für Arbeitslose signifikant erhöhen, wieder eine Beschäftigung aufzunehmen. Andererseits müsse das AMS verstärkt über die Bezirksgrenzen hinaus vermitteln, Arbeitserprobungen weiter forcieren und Arbeitsunwilligkeit sowie Pfusch von Arbeitslosen konsequent und flächendeckend sanktionieren. Eine Erhöhung des Arbeitslosengeldes ist, so Kapeller, hingegen kontraproduktiv, weil sie die Differenz zum erzielbaren Einkommen in einem regulären Job weiter reduziert und damit Langzeitarbeitslosigkeit geradezu produziert.
Weniger Arbeitslose als 2021
„Das AMS vermittelt die arbeitslosen Menschen nicht nur im Bezirk, sondern auch darüber hinaus. Die Vermittlung erstreckt sich auch überregional (beispielsweise Saison im Gastgewerbe), sofern diese zumutbar ist, beispielsweise wenn ein Quartier zur Verfügung steht bzw. keine Betreuungspflichten vorliegen“, sagt Michaela Billinger, die Leiterin des AMS Traun. Die Arbeitslosigkeit konnte um 2,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr gesenkt werden und beträgt mit Ende Februar 4,9 Prozent. „Wir haben jeden Monat in etwa so viele Zugänge an arbeitslosen Personen wie Abgänge in Beschäftigung. Das bedeutet, dass der Großteil der Arbeitslosen rasch wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden kann“, so Billinger. Zahlreiche Förderungen wie die Arbeitserprobung unterstützen das AMS bei der Vermittlung und nachhaltigen Integration der Menschen in den Arbeitsmarkt. Viele Betriebe im Bezirk nutzen das „erlaubte Schnuppern“ bereits sehr erfolgreich. Bei mehr als 60 Prozent aller Arbeitserprobungen ist das Ergebnis die Übernahme in ein Dienstverhältnis. Im März wurde das Projekt „Jobworking Betriebe“ zur Vermittlung Langzeitarbeitsloser im Bezirk Linz-Land gestartet. Alle Rückmeldungen zum Bewerberverhalten werden sehr genau geprüft. Der Regionalbeirat entscheide gemeinsam mit den Sozialpartnern über die Verhängung von Sanktionen.
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