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Schritt Richtung Kreislaufwirtschaft: Neues Forschungs- und Entwicklungszentrum für Erema in Ansfelden

Marlis Schlatte, 07.04.2022 15:31

ANSFELDEN. Kunststoffrecycling entwickelt sich aktuell rasant von einer Nische zum Trend - und dabei ist Oberösterreich ein bedeutender Wirtschaftsstandort. Am Erema-Standort in Ansfelden wird nun mit den Bauarbeiten für ein neues R&D-Zentrum gestartet.

  1 / 2   Die Bauarbeiten für das neue R&D-Zentrum am Erema Standort in Ansfelden beginnen nun. (Foto: Tips/Schlatte)

Die Kunststoffindustrie soll sich zur Kreislaufwirtschaft entwickeln. Erema setzt hier nun einen wichtigen Schritt und baut ein neues Zentrum zur Forschung und Weiterentwicklung. „Die Basis dafür wird mit einer intensiven Forschungs- und Entwicklungsarbeit geschaffen. Ich gratuliere daher dem Unternehmen zu diesem Schritt, ein neues R&D-Zentrum zu bauen. Damit wird die Wirtschafts- und Forschungsstandort gestärkt und es entstehen attraktive Arbeitsplätze“, erklärt Wirtschafts-Landesrat Markus Achleitner im Rahmen des Spatenstichs für das neue R&D-Zentrum von EREMA am Standort in Ansfelden.Zwei Hallen mit einer Fläche von 1.550 Quadratmetern werden am Erema-Standort errichtet. Außerdem wird ein neues Bürogebäude mit 50 Arbeitsplätzen gebaut. Das R&D-Zentrum soll der Kreislaufwirtschaft dienen, denn dort werden Versuchsmaschinen und Labore für die Forschung und Entwicklung von Kunststoffrecycling-Technologien angesiedelt. Die Fertigstellung ist für Februar 2023 geplant.

Gesamte Kunststoffbranche abgedeckt

Im Bereich der Kunststoffindustrie sei Oberösterreich ein Wirtschaftsstandort mit enormer Breite und Tiefe, erklärt Achleitner. Innovation sei der Treiber der Wirtschaft, weshalb die Industrie zusammengebracht und gezeigt werden soll, was es braucht, um den Kreislauf zu schließen. Manfred Hackl, CEO der Erema Group GmbH betont, sich bewusst zu machen, welch große Chance hier in Oberösterreich und am Standort von Erema gegeben sei, die Kunststoffbranche inklusive der Forschung komplett abgedeckt zu haben. Auch, dass Kunststoff mit Abstand am wenigsten Energieeinsatz in der Produktion benötige, sieht er als zukunftsweisendes Zeichen für die Klimaneutralität und etwas, wofür besonders junge Mitarbeiter auch gerne stehen würden.

Bei Recycling-Lösungen für alle Arten von Kunststoffabfällen gibt es nicht die eine Lösung, sondern je nach Kunststoffart, Produkt und geplanter Endanwendung für den recycelten Kunststoff unterschiedliche Lösungen. „Es macht einen Unterschied, ob saubere Produktionsabfälle recycelt werden, um sie in den Produktionsprozess rückzuführen, oder ob bedruckte und verschmutzte Verpackungsmaterialen aus dem Gelben Sack recycelt werden, mit dem Ziel, daraus erneut Lebensmittelverpackungen zu produzieren“, erklärt Markus Huber-Lindinger, Managing Director Erema Recycling Maschinen und Anlagen GesmbH. Während einige Kunststoffkreisläufe wie beispielsweise jener für PET-Flaschen bereits geschlossen werden konnten, ist bei vielen anderen in Zusammenarbeit mit allen Akteuren der Wertschöpfungskette noch einiges an Forschungs- und Entwicklungsarbeit nötig, um aus Kunststoffabfällen Regranulat zu produzieren, das für die Produktion neuer Endprodukte den höchsten Ansprüchen entspricht. Genau dafür wird im neuen R&D-Zentrum nun mehr Platz geboten. Hubinger-Lindinger sieht als Ziel, den Gelben Sack 2030 vollständig verwerten zu können.

Notwendige Kreislaufwirtschaft

In punkto Zusammenarbeit innerhalb der Branche kommt Erema und allen Beteiligten das in Oberösterreich so geballt vorhandene Kunststoff Know-how aus Wissenschaft und Wirtschaft sowie die Unterstützung durch das Land OÖ im Zuge der oberösterreichischen Wirtschafts- und Forschungsstrategie „#upperVISION2030“ zugute. „Wie notwendig es ist, in die Kreislaufwirtschaft und damit auch in das Kunststoffrecycling zu investieren, zeigen uns die aktuellen Krisen auf, die uns noch länger begleiten werden“, ergänzt Manfred Hackl. „Sowohl Corona als auch die dramatische Entwicklung in der Ukraine haben uns die Folgen der Ressourcenabhängigkeit der EU sehr deutlich vor Augen geführt. Unsere Mission 'Another Life for Plastic. Because we care.' ist heute aktueller denn je.“


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