Bürgermeister Thomas Altof: „Unsere Kinder wollen natürlich häufig hier in Pucking bleiben“
PUCKING. Über Gemeindewachstum, steigende Kosten bei Strom und Lebensmittel sowie derzeitige Projekte in Pucking sprach Bürgermeister Thomas Walter Altof im Tips-Interview.
Tips: Ein Rückblick auf das vergangene Jahr: Kann die Gemeinde positiv darauf zurückschauen?
Altof:Gemeindespezifisch auf alle Fälle! Wir haben so viele Projekte wie noch nie begonnen und umgesetzt, etwa das Straßensanierungsprogramm, neuer Gehsteig, neue Feste, Wirtschaftsempfang, Ortsverschönerungen, Straßenbeleuchtung, Umbauten und Anschaffungen für Blackoutvorkehrung, neue Krabbelstube und vieles mehr. Viele Vorhaben haben wir gestartet und in die Planungen aufgenommen. Trotz dieser zahlreichen Maßnahmen, einer Null-Prozent-Gebührenerhöhung 2022 und vieler neuer Veranstaltungen konnten wir einen positiven Rechnungsabschluss vorweisen. Mit viel Arbeit und mutigen Entscheidungen steht fast eine Million Euro an Plus bei der Abrechnung.
Tips:Was sind die nächsten Ereignisse und Projekte in Pucking?
Altof: Wir stehen nicht still. Aktuell die Sicherung des Tennisvereins, die Errichtung zusätzlicher Krabbelgruppen, Feuerwehrfahrzeugkauf, Katastrophenschutzhalle, Straßensanierungen, Sicherheitspaket Landstraße, Grünplatzerl, Sanierung des Sportheims, Spielplatz im Ortsteil Schnadt, PV-Park, Hundefläche, Ortsbild, Amtszubau, Kommunalzentrum Strategie, Wohnraum, Güterwegebau, Lärmschutzwand, Rufbus und noch dutzende weitere kleine und große Projekte. Ich bin dabei immer am Werken und Kurbeln, damit wir uns das leisten können durch Förderungen und kluge Entscheidungen.
Tips: Bereits im April gab es erneut Überflutungen aufgrund von Starkregenereignissen, auch in Pucking – ist die Gemeinde hier für solche Unwetterereignisse gewappnet?
Altof: Gott sei Dank sind wir hier Großteils verschont geblieben. Die Thematik betrifft bei uns vorrangig Hangwasser, wo wir Projekte angehen. Danke der Feuerwehr an dieser Stelle, durch sie kann ich die Bewohnerinnen und Bewohner beruhigen, im Fall der Fälle sind unsere Feuerwehrmitglieder hervorragend gerüstet.
Tips: Will die Gemeinde weiterwachsen? Ist die Infrastruktur dafür vorhanden?
Altof: Im Zentralraum ist es fast unmöglich nicht zu wachsen. Unsere Kinder gehen hier in den Kindergarten, in die Schule, werden Teenager und wollen dann natürlich häufig hierbleiben. Zwei oder drei Generationen in einem Einfamilienhaus ist aber die Ausnahme und oft nicht möglich. Daher muss für unsere jungen Puckinger genauso wie für unsere Älteren Vorsorge getroffen werden. Es braucht einen guten Mix. Wir bevorzugen ein moderates, langsames Wachsen, statt eines zu schnellen. Richtig, die Infrastruktur muss mitwachsen und für Jahre vorgedacht werden, das tun wir. Ein enormes Wachstum ist jedenfalls nicht geplant. Mittelfristig werden wir von unseren rund 4.500 Einwohnern auf 5.000 ansteigen, aber, wie gesagt, stehen wir hier nicht am Gaspedal.
Tips: Immer mehr Menschen können sich die steigenden Lebenserhaltungskosten nicht mehr leisten – hören Sie viele betroffene Stimmen von Puckinger Bürgern?
Altof: Definitiv. Das macht mir Sorge und schürt auch bei mir als Bürgermeister den Unmut über diverse Aktionen der jetzigen Bundesregierung. Gott sei Dank haben wir durch einen Sozialfonds der Gemeinde und einen Sozialfonds meinerseits Mittel, um in schweren Fällen zu helfen. Ich appelliere an die Minister, dass statt Streiten und Inflationsantreiben rasch Maßnahmen getroffen werden. Bisher muss die Teuerung von der Bevölkerung unverschuldet ausgebadet werden und auch uns Gemeinden steht das Wasser finanziell immer mehr zum Hals.
Tips: Wie nehmen Sie die Stimmung im Puckinger Gemeinderat wahr?
Altof: Insgesamt sehr gut, es wird sachlich diskutiert und in den Sitzungen herrscht ein angenehmer Ton ohne Streit, dafür danke ich ganz besonders. Natürlich gibt es unterschiedliche Meinungen und das ist ja auch kein Problem. Nach rund 18 Monaten im Amt läuft und entwickelt sich unsere Gemeinde prächtig. Zusammenfassend: Der Dank für dieses konstruktive Verhalten geht an FPÖ, ÖVP und SPÖ samt deren Mandataren - wenn es darauf ankommt, sind sich alle ihrer Verantwortung bewusst und werden die nötigen Beschlüsse gefasst, statt blockiert.
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