Erster Volksschulneubau in OÖ seit 2010: Piberbach jubelt über "historischen Tag"
PIBERBACH. Mit der offiziellen Eröffnung der Volksschule Piberbach am 9. September ist ein bedeutendes Projekt für die Gemeinde und die Region abgeschlossen worden. Nach über fünf Jahren Planung, aber einer Bauzeit von nur eineinhalb Jahren konnten die 82 Schüler in das hochmoderne Schulgebäude einziehen. Bildungsreferentin LH-Stv. Christine Haberlander sprach von einem „historischen Tag für Piberbach“, denn es ist die erste neu errichtete Volksschule in Oberösterreich seit 2010.
Das zweigeschossige Gebäude in Piberbach bietet vier Klassenräume sowie zwei zusätzliche Räume für die Ganztagesbetreuung, die in Zusammenarbeit mit dem Familienbund durchgeführt wird. Die Volksschule wurde nach modernsten pädagogischen Konzepten entworfen. Das Herzstück des Schulgebäudes bildet eine große Aula mit Sitztreppe, die flexibel für verschiedene schulische und außerschulische Veranstaltungen genutzt werden kann. Diese offene und multifunktionale Gestaltung unterstützt das klassenübergreifende Lernen und fördert die Kreativität der Kinder.
„Unsere Vision ist es, eine Schule zu schaffen, die Raum für kreative Entfaltung und individuelle Förderung bietet“, erklärte Direktorin Lisa Hosinger. Sie betonte, dass die Schule durch den Neubau die Chance habe, traditionelle Lernformen mit digitalen und modernen Konzepten zu verbinden. Besonders stolz sei sie auf den „Marktplatz“, der als offener Raum zwischen den Klassenzimmern im Obergeschoss für gemeinsames Lernen genutzt wird. „Der Raum ist sozusagen der dritte Pädagoge“, hob auch Haberlander hervor.
Bildung als Investition in die Zukunft
Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf rund 5,8 Millionen Euro, die von der Gemeinde Piberbach und dem Land Oberösterreich getragen wurden. Bürgermeister Markus Mitterbaur lobte die enge Zusammenarbeit mit den umliegenden Gemeinden und dem Land Oberösterreich: „Seit 2018 haben wir intensiv an diesem Projekt gearbeitet und können heute stolz sein, ein neues Kapitel in der Bildungslandschaft unserer Region aufgeschlagen zu haben.“ Besonders wichtig sei ihm die ortsnahe Bildung für die Kinder von Piberbach, die nun nicht mehr in benachbarte Gemeinden pendeln müssen. „Das erzeugt auch eine Ortsverbundenheit, die für die Kinder wichtig ist.“
Auch Bürgermeister Markus Stadlbauer aus Kematen zeigte sich zufrieden mit der Lösung, die Volksschule Piberbach zu errichten. Dies habe nicht nur die Möglichkeit eröffnet, die Volksschule Kematen umfassend zu sanieren, sondern auch eine Ganztagesbetreuung einzuführen. „Mit der Reduzierung der Schülerzahlen in Kematen haben wir nun wieder mehr Platz für eine Bibliothek und zusätzliche Funktionsräume wie den Werkraum“, so Stadlbauer.
Nachhaltigkeit und Architektur im Fokus
Der Neubau wurde nach strengen ökologischen Standards errichtet. Die Stahlbetonbauweise mit einem Wärmedämmverbundsystem sorgt für Energieeffizienz und Langlebigkeit. Die Bauform ist durchdacht: Der nahezu quadratische Grundriss schafft eine klare Struktur und eine optimale Anordnung der Funktionsbereiche. Die Klassenzimmer sind so ausgerichtet, dass sie ausreichend Tageslicht erhalten, was sich positiv auf das Lernklima auswirkt.
Der Turnsaal, der sich im nördlichen Teil des Gebäudes befindet, bietet ebenfalls modernste Bedingungen und wird auch von den örtlichen Vereinen genutzt. Durch seine clevere Platzierung ist er vor direkter Sonneneinstrahlung geschützt und ermöglicht so eine angenehme Raumtemperatur.
Starkes Signal für die Region
Die Eröffnung der neuen Volksschule Piberbach markiert nicht nur das Ende eines langjährigen Planungsprozesses, sondern setzt ein deutliches Zeichen für die Bedeutung von Bildung und Infrastruktur in der Region. „Es gibt nichts Wichtigeres, als in Bildung zu investieren“, betonte Haberlander. Das Projekt sei ein „Invest in die Zukunft“ und zeige, dass Oberösterreich bereit ist, moderne Lernumgebungen zu schaffen, in denen Kinder bestmöglich gefördert werden.
Markus Mitterbaur hob das Architektenteam hervor, deren Einreichung einstimmig zum Siegerprojekt ausgewählt wurde. „Die VS Piberbach war ihr erster Schulbau, dementsprechend motiviert haben sie auch gearbeitet. Aber auch die ausführende Firma Brunner Bau war von der ersten bis zur letzten Minute an unserer Seite.“
Mit dem neuen Schulgebäude, den flexiblen Lernräumen und der Einführung digitaler Lernmethoden wurde ein Ort geschaffen, an dem die Kinder von Piberbach optimal auf ihre Zukunft vorbereitet werden. Die regionale Bildungslandschaft wurde dadurch gestärkt, und die Gemeinden Piberbach und Kematen profitieren gleichermaßen von der neuen Struktur.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden