B139 Neu: Rückzug der Umweltanwaltschaft bringt Bewegung ins Großprojekt
ANSFELDEN/PUCKING. Ein Durchbruch für eines der wichtigsten Infrastrukturprojekte im oberösterreichischen Zentralraum: Der Umweltanwalt des Landes, Martin Donat, hat seine Beschwerde gegen den Ausbau der B139 Neu offiziell zurückgezogen. Damit ist eine zentrale Hürde für das umstrittene Verkehrsprojekt gefallen, das seit Jahren als entscheidend für eine spürbare Entlastung in der Pendlerregion rund um Ansfelden, Haid und Pucking gilt.
Rund 34 Millionen Euro sollen investiert werden, um Staus zu reduzieren, gefährliche Kreuzungen zu entschärfen und die Lebensqualität für Anwohner deutlich zu verbessern. „Schluss mit endlosen Debatten – die Bevölkerung will Lösungen“, bringt es der Ansfeldner Bürgermeister Christian Partoll auf den Punkt. Für ihn steht außer Frage, dass der Bau der B139 Neu nicht nur notwendig, sondern längst überfällig ist.
Besonders scharf kritisiert er die Bürgerinitiative aus Steyr, die sich weiterhin gegen das Projekt stellt: „Diese Initiative agiert nicht mehr im Interesse der Bevölkerung, sondern stellt sich aus Prinzip quer, schürt Stimmung und bietet keine realistischen Alternativen. Wer sich heute noch mit aller Kraft gegen dringend notwendige Infrastruktur stellt, ignoriert die Lebensrealität der Menschen.“
Wichtig auch für öffentlichen Verkehr
Die Pläne umfassen nicht nur eine neue leistungsfähige Straßenverbindung, sondern auch sicherheitstechnische Verbesserungen rund um ein neues Autobahnkreuz. Zusätzlich spielt die B139 Neu eine Schlüsselrolle für den öffentlichen Verkehr: Die geplante Verlängerung der Straßenbahnlinie 4 nach Haid/Kremsdorf wäre ohne das Straßenprojekt kaum realisierbar. „Auch das sollten die Gegner dieses Projekts endlich zur Kenntnis nehmen“, so Partoll.
Unterstützung bekommt er von seinem Amtskollegen in Pucking, Bürgermeister Thomas Altof. Er betont die regionalübergreifende Bedeutung des Vorhabens: „Der Verkehr endet nicht an einer Gemeindegrenze – wir aus Pucking stehen genauso im Stau. Eine neue Straße hat immer Vor- und Nachteile, aber die derzeitige Situation ist schlicht nicht mehr tragbar.“ Besonders positiv bewertet Altof die Chancen, die sich aus dem Projekt für den öffentlichen Verkehr ergeben: „Vor allem sehe ich mit der Straßenbahn auch große Chancen für unsere Gemeinde, wenn diese direkt vor der Haustür liegt.“
Kiebitz als Hindernis
Dennoch könnte das Projekt trotz der positiven Entwicklung durch neue Diskussionen gebremst werden – diesmal geht es um Ersatzflächen für den geschützten Kiebitz. Auch hier findet Partoll deutliche Worte: „Der Schutz bedrohter Arten wie des Kiebitzes ist wichtig und verdient unseren Respekt. Aber wir dürfen nicht zulassen, dass berechtigte Anliegen des Artenschutzes jedes dringend benötigte Infrastrukturprojekt blockieren.“ Seiner Meinung nach braucht es „Augenmaß und die Fähigkeit, Natur- und Lebensraumschutz mit den Bedürfnissen von zehntausenden Menschen in Einklang zu bringen“.
Wenn man sich nur noch in endlosen Diskussionen über Vögel, Frösche und Regenwürmer verliere, werde jedes Infrastrukturprojekt zur Mammutaufgabe. Trotz aller Bedenken – in Ansfelden und Pucking überwiegt derzeit der Optimismus. Für beide Bürgermeister ist klar: „Es ist Zeit zu handeln – für die Menschen, für die Region, für die Zukunft.“
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