Unwetter-Großeinsatz: 188 Feuerwehren waren letzte Nacht in OÖ im Einsatz
OÖ. Eine Gewitterfront mit Sturm und heftigen Niederschlägen hat den oberösterreichischen Feuerwehren in der Nacht auf Freitag einen Großeinsatz beschert. Nach einer ersten Bilanz rückten 188 Feuerwehren mit über 2800 Helfern zu 652 Einsätzen aus. Der Sachschaden ist insgesamt erheblich.
Das Landesfeuerwehrkommando meldete, dass das ganze Bundesland betroffen war, besonders aber die Bezirke Vöcklabruck, Gmunden, Wels-Land, Grieskirchen und Eferding. Die Einsatzkräfte bekämpften Brände nach Blitzschlägen, pumpten überflutete Unterführungen und Keller aus und räumten durch umgestürzte Bäume blockierten Straßen.
Von Blitz getroffen
In Waxenberg im Bezirk Urfahr-Umgebung fuhr ein Blitz in den Stromverteilerkasten eines Einfamilienhauses. Der 47-jährige Hausbesitzer dürfte genau im Spannungsfeld der Energieentladung gestanden sein und wurde durch einen Stromschlag zu Boden geschleudert. Der Notarzt leistete ihm Erste Hilfe, danach wurde der Mann in die Linzer Uniklinik eingeliefert. Der Stromverteiler wurde völlig zerstört, durch die Wucht des Einschlages wurden sogar von der Decke über ihm Teile der Holzverkleidung gerissen.
Mostschenke brannte nieder
In Neukirchen an der Vöckla im Bezirk Vöcklabruck brach während eines Gewitters in einem landwirtschaftlichen Anwesen, in dem sich auch eine Mostschenke befindet, ein Brand aus. 100 Gäste, die sich zu diesem Zeitpunkt im Gebäude waren, wurden in Sicherheit gebracht. Der Dachstuhl des Gebäudes wurde komplett zerstört. 13 Feuerwehren verhinderten aber ein Übergreifen der Flammen auf Nachbarobjekte.
Männer vorm kentern geretten
Am Attersee im selben Bezirk fuhren ein 47- und ein 50-Jähriger trotz Sturmwarnung mit einem Katamaran hinaus und kenterten prompt etwa 60 Meter vom Ufer entfernt. Die Wasserrettung und die Polizei rückten trotz der widrigen Bedingungen mit Motorbooten aus und retteten die beiden Männer. Sie werden wegen der Missachtung der Sturmwarnung angezeigt.
Überflutete Unterführung, Bäume auf Straßen, Konzertabsage
In der Bezirksstadt Grieskirchen barg die Feuerwehr einen Pkw-Lenker, der in einer überfluteten Unterführung steckengeblieben war. Danach zog sie auch sein Fahrzeug ins Trockene und pumpte das Wasser ab. Wie in anderen Teilen von Oberösterreich meldete auch die Feuerwehr Wels zahlreiche Einsätze, um durch den Sturm umgeworfene oder durch Blitz gespaltene Bäume von Häusern, Fahrbahnen und Gehsteigen zu räumen. In Gmunden wurde ein 150 Quadratmeter großes Blechdach vom heftigen Sturm von einem Haus gerissen.
Auf der Burg Clam wurde ein Konzert der Band Sportfreunde Stiller wegen des drohenden Unwetters zuerst unter- und schließlich abgebrochen. Die 7.000 Fans mussten das Gelände aus Sicherheitsgründen verlassen. Die Karten können zurückgegeben werden.
Weitere Einsätze im Laufe des Tages
In der Nacht beruhigte sich die Situation wieder. Aber das Landesfeuerwehrkommando rechnete damit, dass etliche Sturmschäden erst bei Tageslicht sichtbar werden und deshalb im Laufes des Freitag weitere Einsätze notwendig werden.
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