Ermittlungen zur Halloween-Nacht: Zwei Personen in Untersuchungshaft
LINZ. Die Polizei kann erste Erfolge im Zuge der Ermittlungen zur Halloween-Nacht verbuchen. Über den derzeitigen Ermittlungsstand gaben Staatsanwältin Ulrike Breiteneder, Landespolizeidirektor Andreas Pilsl und Stadtpolizeikommandant Karl Pogutter Auskunft. Zwei junge Männer sind in Untersuchungshaft, zudem konnte ein 17-jähriger ausgeforscht werden, der den Aufruf per Video zu den Taten auf der Plattform „TikTok“ geteilt hatte.
Nach den Randalen in der Halloween-Nacht in Linz wurde eine zehnköpfige Task-Force mit den Ermittlungen beauftragt. Nun wurden erste Ergebnisse präsentiert. Grundlage für die Ermittlungen der Beamten waren die rund 130 Identitätsfeststellungen, die noch in der Nacht des 31. Oktobers erfolgten. 129 Personen wurden von der Polizei einvernommen. Laut Landespolizeidirektor Andreas Pilsl waren nach derzeitigem Ermittlungsstand zwanzig Personen an den Ereignissen beteiligt, hinzu kämen zahlreiche Mitläufer, aber auch Unbeteiligte, die „zur falschen Zeit am falschen Ort waren“. Das ganze sei „flashmobartig“ organisiert gewesen, andere Gründe, etwa religiöser Natur könne man ausschließen.
Zwei junge Männer in Untersuchungshaft
Zwei junge Männer wurden nach Hausdurchsuchungen festgenommen, beide befinden sich derzeit in Untersuchungshaft. Der eine ist ein 21-jähriger Syrer, dem schwere gemeinschaftliche Gewalt, versuchte schwere Körperverletzung und Sachbeschädigung vorgeworfen wird, der andere ein vorbestrafter 19-jähriger spanischer Staatsbürger, dem schwere gemeinschaftliche Gewalt, versuchte schwere Körperverletzung eines Beamten und schwere Sachbeschädigung vorgeworfen wird. Im Zuge einer Hausdurchsuchung wurden bei diesem mehr als hundert Sprengkörper der Kategorie vier, also der höchsten Gefahrenstufe, gefunden.
„Linz wird zu Athena“: Poster des Videos ausgeforscht
Der Poster des TikTok-Videos, das als Aufruf zu den Taten diente, konnte ausgeforscht werden. Es handelt sich dabei um einen 17 Jahre alten in Linz geborenen Nordmazedonier. Er befindet sich auf freiem Fuß, da es keinen Nachweis gibt, dass er sich zum Tatzeitpunkt am Tatort befand. Der 17-jährige ist geständig hinsichtlich dem Posten des Videos, er habe gegenüber der Polizei angegeben, dass er damit Aufmerksamkeit erregen wollte. Großteils geständig ist der 19-jährige Spanier, der 21-jährige Syrer sei von den drei Personen am wenigsten geständig, so die Staatsanwältin Ulrike Breiteneder. Der Strafrahmen für den Tatbestand der schweren gemeinschaftlichen Gewalt beträgt bis zu 3 Jahre Haft, bei schwerer Körperverletzung drohen bis zu fünf Jahre Haft.
Die Ermittlungen zu den Vorfällen zu Halloween sind noch nicht abgeschlossen.
Polizei bereitet sich auf Silvester vor
Im Hinblick auf Silvester sei man vorbereitet, sagt Pilsl. Die Einfuhr von Pyrotechnik wird bereits kontrolliert, diese Kontrollen sollen noch verstärkt werden. Die gesamte Bereitschaftsgruppe sei zu Silvester im Einsatz, auch Spezialbeamte stünden für Linz zur Verfügung. Zu sehr ins Detail möchte Pilsl nicht gehen, was die Anzahl der Beamten betrifft, die Mannschaftsstärke sei allerdings nicht üblich und jedenfalls höher als sonst. Der Landespolizeidirektor ruft die Bevölkerung, vor allem Eltern von Jugendlichen dazu auf, ebenfalls wachsam zu sein: „Wenn Ihnen etwas auffällt, bitte an die Polizei melden“.
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