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LINZ. Viel Rummel gab es um den Roman „Er ist wieder da“ von Timur Vermes zuletzt auch durch die gleichnamige Kino-Verfilmung. Das Team um Regisseur Harald Gebhartl bringt ihre Version der Geschichte noch bis zum 14. Jänner 2016 in das Linzer Theater Phönix – und macht dabei alles richtig.

Der wiedererwachte Adolf Hitler (Simon Jaritz) und seine "Medien-Crew". Fotos: Herzenberger
  1 / 2   Der wiedererwachte Adolf Hitler (Simon Jaritz) und seine "Medien-Crew". Fotos: Herzenberger

Wenn am Ende des Stückes die Bühnenlichter ausgehen, ertappt man sich kurz beim Überlegen, ob das nun eine Pause oder doch schon das Ende ist - dermaßen kurzweilig werden die knapp 80 Minuten zuvor umgesetzt. Die Story um Adolf Hitler, der im Sommer 2011 mitten in Berlin erwacht und zum gefeierten Medienstar aufsteigt, ist freilich nicht ohne Risiken: Wie sehr darf man über den Massenmörder und Diktator Hitler lachen? Die klare Antwort: Man darf. Und soll.

Souveräner Hauptdarsteller

Wohl selten steht und fällt bei einem Stück alles so dermaßen mit der Hauptrolle: Doch Simon Jaritz gibt den Hitler von der ersten Sekunde an punktgenau: Er ist einem nie zu symphatisch, er ist aber auch längst keine Witzfigur oder ein überzeichnetes Monster. Die Gefahr dieser Person ist dennoch allgegenwärtig, ebenso wie das Verständnis um jene Anziehungskraft, die Hitler auf viele Menschen einmal hatte.

Die Wirkung des Fernseh- und Youtube-Stars Adolf Hitler auf die Menschen selbst spielt über lange Strecken des Stückes jedoch eher dezente Rolle und spielt sich eher in den Köpfen des Publikums ab. Ehe man in den letzten Szenen des Stückes dann doch noch mit der Wucht und den Auswirkungen der Wahnvorstellungen des „Führers“ konfrontiert wird, geschickt in Szene gesetzt durch den eskalierenden Konflikt mit seiner Sekretärin, gespielt von Rebecca Döltl. Spätestens dann ist klar: Nein, das ist keine Pause, sondern die perfekte letzte Szene eines gelungenen Theaterabends. Hingehen!

Spieltermine und Ticket-Infos unter www.theater-phoenix.at


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