Macklemorekonzert - Ein Nachbericht
Dass er den Begriff des Gute-Laune/ Mainstream Rappers, der ihm von kritischen Zungen oftmals zugeschrieben wird, keineswegs erfüllt, zeigte der, ursprünglich aus Seattle stammende, Rapper Macklemore an diesem Abend mehr als eindrucksvoll.
Nachdem die Türen der Tips Arena, früher als üblich, aufgingen, warteten zwei Voracts auf die mäßig erschienen Fans. Denn trotz der langen Schlange die vor Beginn auf den Einlass wartete, war die Halle gerade einmal halb voll. Außerdem war der größte Teil von weit her, teilweise mit Bussen, angereist. Nichtsdestotrotz war die Menge gut drauf und voller Erwartung auf die Show.
Die Musiker Experience (XP) und Raury versuchten mit amerikanischer Lässigkeit und auch teilweise triefgründigen Texten die Stimmung zum Kochen zu bringen. Dies gelang größtenteils, richtig wollte die Luft in der Halle aber erst, wie es sich auch gehört, in den Sekunden vor dem Hauptact so richtig heiß werden. Mit einem Mix aus älteren und neuen Liedern begrüßte der sympathische Macklemore mit seinem Langzeit-Kollegen Ryan Lewis die Landeshauptstadt.
Trotz der hohen Stimmung wurde bald klar, dass es (auch für Macklemore) wichtig ist, an diesem Abend und im Generellen den ernsten Themen des Lebens nicht aus dem Weg zu gehen und richtig auf sie zu reagieren. Er zeigte eine Bandbreite von Liedern die von Themen wie Legalisierung gleichgeschlechtllicher Ehe ('Same Love'), die Nachteile unseres Konsumverhaltens ('Wing$') bis hin zur Gleichberechtigung für Afroamerikaner ('White Privilege II') reichte. Unterstrichen wurden diese Botschaften von einer eindrucksvollen Bühnenshow mit Streichern, Bläsern und riesigen Videowalls.
Natürlcih wurde anschließend die ernste Stimmung mit einigen Anekdoten aus seinem Privatleben ('Growing Up') und seinen bekanntesten Party-Hits ('Thrift Shop', Can't hold us', 'And we danced' und 'Dance off') gelockert. Ein Konzert sollte ja immerhin auch Spaß machen.
Dass der Rapper, trotz seiner hohen Bekanntheit, keineswegs abgehoben ist zeigte er beim Stagediving, als er Kekse im Publikum verteilte oder wie er sogar Fans zum Tanzen auf die Bühne holte.
Alles in allem ein runder, gelungener Abend, der zwar mehr auf Message als auf Ausgelassenheit zielte, was aber weder der Stimmung noch der allgemeinen Beliebtheit von Macklemore einen Abbruch tat. Man könnte fast meinen, dass dies mitunter die Faszination an dieser Musik ausmacht, dass er so hinter seinen Texten steht, wie so bald kein Zweiter.
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