Oberkrainer Frühlingsklänge: Sašo Avsenik im Interview

Karin Seyringer, 12.01.2017 13:38

LINZ. Sašo Avsenik, der Enkel des Gründervaters der Oberkrainer-Musik Slavko Avsenik, bringt am 21. April „Oberkrainer Frühlingsklänge“ ins Brucknerhaus. Tips hat sich mit dem Vollblut-Musiker unterhalten.

Sašo Avsenik (r.) und seine Musikanten spielen im Brucknerhaus auf. Foto: Avsenik/KK

Tips: Im April sind Sie im Brucknerhaus zu erleben. Sie spielen in großen Konzerthallen, aber auch bei kleineren Veranstaltungen. Was ist Ihnen persönlich lieber?

Avsenik: Bei kleineren Veranstaltungen ist der Rahmen natürlich immer familiärer. Die Publikumsnähe ist sehr schön und wir können oftmals auch einen Teil unplugged spielen – ganz ohne Strom. Das ist bei großen Veranstaltungen nicht möglich. Das Schöne hierbei ist aber die Extraportion Adrenalin. Wir haben 2016 einmal vor 16.000 Personen gespielt – das ist etwas ganz Besonderes und wird unvergessen bleiben. 2016 waren es über 180 Auftritte, und uns Musikanten freut die Abwechslung natürlich sehr.

Tips: Wie wichtig ist es Ihnen, die Tradition ihres Großvaters weiterzuführen?

Avsenik: Ich bin sein Enkel, aber gleichzeitig bin ich wahrscheinlich einer der größten Fans seiner Musik. Ich habe ihm als kleiner Junge unzählige Stunden beim Üben zugeschaut und gelauscht – und es war immer ein Wunder für mich, wie er aus so einer „Holzkiste“ mit solcher Leichtigkeit soviel Musik herausholen kann.

Tips: Oberkrainer-Musik hat eine große Fangemeinde. Auch junges Publikum lässt sich mehr und mehr begeistern. Woran, glauben Sie, liegt das?

Avsenik: Hier hat sich wirklich viel verändert in den letzten Jahren. Vielleicht liegt es ein bisschen daran, dass auch auf der Bühne junge Leute stehen, die Spaß an dieser Musik haben. Ich und meine Musiker sind sehr stolz, die Tradition aus Musik in Verbindung mit der Tracht weiterführen zu dürfen. Und ich habe den Eindruck, auch bei den jungen Leuten im Publikum spielt Tradition mit allen Werten wieder eine andere Rolle als vielleicht noch vor einigen Jahren. Falls das so ist, wäre es eine wunderbare Entwicklung. Wir freuen uns, Alt und Jung zu erreichen und ein bisschen die Generationen zu verbinden.

Tips: Worauf dürfen sich die Fans im Brucknerhaus freuen?

Avsenik: Es ist unsere dritte Hallen-Tournee in Österreich und wir haben uns wieder ganz besondere Dinge überlegt. Neben einigen neuen, unveröffentlichten Titeln meines Großvaters gibt es auch neue Titel von meinem Vater Gregor mit der Konzert-Gitarre. Als musikalische Gäste ist es uns endlich gelungen, die „Slowenien Mastersingers“ für unser Oberkrainer-Programm zu begeistern. Das sind die acht besten Sänger Sloweniens, eine unglaubliche Besetzung. Ihr klassischer Gesang zur Oberkrainer-Musik ergibt eine wunderbare Symbiose, die das Publikum bestimmt begeistern wird. Selbstverständlich werden wir auch unsere Klassiker präsentieren, die bei keinem Oberkrainer-Konzert fehlen dürfen. Wir freuen uns schon sehr auf das Linzer Publikum.