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Buch-Tipp: Christine Casapicola "Nächstes Jahr im Küstenland"

Leserartikel Cornelia Baumgartner, 20.06.2017 11:11

Die Autorin Christine Casapicola nimmt den Leser mit auf eine gemeinsame Reise. Orte, wie Cormons, Görz, Grado, Piran und Triest werden erkundet. In Lebensbildern und Alltagsgeschichten beschreibt sie dabei eine Welt von gestern, die schon fast vergessen scheint. In Grado folgt sie den Spuren des Künstlers der Wiener Secession, Josef Maria Auchentaller und seiner Frau Emma. Beide haben Grado wesentlich geprägt. Er schuf das berühmte Plakat „Seebad Grado“ und gemeinsam mit seiner Gattin führten sie die Pension Fortino.

Bild: Braitan Verlag
Bild: Braitan Verlag

In Grado sind die Spuren der k.u.k. Monarchie noch spürbar. Ob Architektur, das Kaisertor zum Strand oder das Werk Auchentallers zum „Seebad Grado“, vieles erinnert an die Zeit, als dieser wunderschöne Landfleck ein Teil Österreichs war. Viele Jahrhunderte lang gehörte das Gebiet zwischen dem nördlichen Isonzotal und Triest zum Habsburgerreich. Auch wenn sich das ehemalige Österreichische Küstenland jetzt auf Italien und Slowenien verteilt, ist die Region immer ein gemeinsames Ganzes geblieben. In den Familiengeschichten lebt der Alltag von gestern weiter und man erinnert sich stolz an herausragende Persönlichkeiten, die es „damals in Wien“ weit gebracht haben. Eine Entdeckungsreise auf der Suche nach einem vergessenen Herzstück Altösterreichs.

Liebevoll hat die Autorin viele Fotografien, Illustrationen und in Karten zusammengetragen. Sie runden die Erzählungen ab und schaffen ein stimmungsvolles Bild der damaligen Zeit. Man ist versucht, sich mit dem Buch in der Hand auf Spurensuche zu begeben und eine längst vergangene Zeit zu entdecken, als es das österreichische Küstenland noch gab. Das Buch ist kurzweilig und hervorragend, um dem Alltag zu entfliehen oder es als Strandlektüre im Gradourlaub zu lesen.

Christine Casapicola -  Nächstes Jahr im Küstenland

Braitan Verlag, 2014

288 Seiten, reich illustriert mit stimmungsvollen Farbbildern

22,00 €

ISBN 978-88-86950-17-6

Die Autorin: Christine Casapicola

Die geborene Linzerin mit dem italienischen Namen lebt und arbeitet mittlerweile in Wien. In Friaul hat sie für sich eine zweite Heimat gefunden. Schon als Kind wurde ihre Neugierde für diese Gegend geweckt. Damals wurde sie ihrer Gesundheit wegen nach Grado geschickt. Die Autorin begleitet viele Projekte, die den österreichisch-italienischen Kulturaustausch in der Alpen-Adria Region fördern.


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