„West side Story“: Fassade der alten Bruckneruni wird zur New Yorker Skyline

Karin Seyringer Tips Redaktion Karin Seyringer, 20.02.2018 16:51 Uhr

LINZ. Das alte Gebäude der Anton Bruckner Privatuniversität ist bald endgültig Geschichte, die Abbrucharbeiten sind voll im Gange. Vizerektor Thomas Kerbl aber lässt zumindest Teile des Gebäudes weiterleben in der kommenden Musicalproduktion „West Side Story“.

Nostalgisch blickt Thomas Kerbl auf das ehemalige Gebäude der Bruckneruni an der Wildbergstraße. Mittlerweile ist er Vizerektor, schon als Zwölfjähriger aber hat er das damalige Brucknerkonservatorium besucht. „Ich bin 1977 erstmals in das alte Brucknerkonservatorium gegangen – einmal in der Woche habe ich einen Nachmittag in Kirchdorf/Krems schulfrei bekommen um in die Klavierstunde fahren zu können“, erzählt er. Es waren prägende Zeiten für ihn. „Prägend sind meine Erinnerungen an meinen Klavierprofessor Hugo Rabitsch, der mit neben einer wunderbaren Ausbildung auch menschlich sehr nahe gestanden ist und ein großer Humanist und Pädagoge war. Das Gemälde „Portrait seines Großvaters August Göllerich“, der einer der Begründer des Linzer Musiklebens war und die erste große Brucknerbiographie geschrieben hat, hängt bei mir als Leihgabe der Familie im Vizerektorat.“

Lamellen der Fassade werden zu Bühnenbild

Durch die nun laufenden Abrissarbeiten des Gebäudes ist Kerbl auf die Idee gekommen, Teile der Fassade – die an der Vorderfront angebrachten Lamellen – für das Bühnenbild des von ihm produzierten Musicals „West Side Story“ zu verwenden. Mit dem Linzer 3D-Visualisierungsspezialisten Peter Manhartsberger hat er dabei einen genialen und innovativen Partner als Bühnenbildner gefunden. „Die bis zu sechs Meter hohen Lamellen werden in einer Konstruktion zur Skyline von New York stilisiert und geben als Hintergrund dem Bühnenbild des Musicals ein besonderes Flair“, freut sich Kerbl.

Zu Bernsteins Geburtstag

„West Side Story“ wird zu Ehren des 100. Geburtstages von Komponist Leonard Bernstein beim Musicalsommer Bad Leonfelden aufgeführt. Die Produktion unter der Leitung von Kerbl ist wie schon die Jahre zuvor eine bewährte Kooperation des Musiktheaterstudios der Bruckneruni mit dem OÖ. Landesmusikschulwerk, der MTA „Musical TheatreAcademy“ Puchenau, der Kurstadt und dem Tourismusverband Bad Leonfelden.

„Fast 300 Quadratmeter Bühne“

Der Aufwand ist dieses Jahr besonders hoch, wie Kerbl erzählt. „Mit fast 300 Quadratmetern ist die Bühne in Bad Leonfelden eine der größten im oberösterreichischen Sommerfestival-Geschehen. Bereits ab Mitte April wird an der Fertigstellung gebaut, bevor wir dann im Juni in die Halle übersiedeln. Es ist jedes Jahr sehr spannend, die Balance zwischen Bühnenbild, Kostümen, Maske, Licht, Regie und Choreographie herzustellen.“

Kreislauf der Kunst

Manhartsberger wird die rund 30 Alu-Lamellen also zur New Yorker Skyline umarbeiten. Es entsteht ein schöner Kreislauf – Altes wird weggerissen und Teile davon überleben im Kreislauf der Kunst. „Als ich sah, dass die alte Uni abgerissen wird, wurde ich schon sehr nostalgisch. Die Leitung der Abrissfirma war sofort kooperativ dabei, diesen Traum – Teile der alten Bruckneruniversität weiter zu präsentieren – zu erfüllen“, freut sich Kerbl.

Leonard Bernsteins „West Side Story“ ist von 7. bis 29. Juli beim Musicalsommer Bad Leonfelden zu erleben. Karten beim Tourismusverband Region Bad Leonfelden, Tel. 0664/88731969 und bei Ö-Ticket.



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