Weitere Angebote

Sociale Medien

Kontakt

"Theresienstädter Tageuch" und "Brundibár": Musiktheater von Kindern für Kinder

Karin Seyringer, 31.03.2018 09:24

LINZ. Von Kindern für Kinder: Mit der Österreichischen Erstaufführung des „Theresienstädter Tagebuchs“, einem Liederzyklus von Wilfried Hiller, kombiniert mit der Oper für Kinder „Brundibár“ von Hans Krása kommen die Opfer der NS-Zeit zu Wort – und das auf eine für Kinder zugängliche Art. Am Samstag, 31. März, 15 Uhr, wird Premiere gefeiert.

Szene aus der Kinderoper „Brundibár“, zu sehen bis 28. Mai. 	Foto: Petra Moser
Szene aus der Kinderoper „Brundibár“, zu sehen bis 28. Mai. Foto: Petra Moser

Wie spricht man mit Kindern über die unfassbare Unmenschlichkeit der NS-Zeit? Wie erzählt man von denen, die nicht in die Geschichtsbüher eingegangen sind? Das Landestheater versucht diese Fragen zu stellen und Antworten zu ermöglichen. „Wir sehen es als Verpflichtung, uns mit Themen der NS-Zeit und verfolgten Komponisten zu beschäftigen“, so Intendant und Regisseur Hermann Schneider. Er war ursprünglich auch am Auftrag zum Theresienstädter Tagebuch beteiligt, dass 2013 in Würzburg uraufgeführt wurde. Hiller arbeitet mit seinem Liederyzklus Tagebucheinträge und Textfragmente von Kindern aus dem Konzentrationslager Theresienstadt auf. Die Texte würden betroffen machen, aber nicht schockieren, so Dramaturgin Anna Maria Reibel. 

Gemeinsamkeit durch Theresienstadt

Gleich im Anschluss kommt „Brundibár“ auf die Bühne. Der gemeinsame Rahmen der beiden Werke ergibt sich durch die Biografie des Komponisten Hans Krása, der selbst Gefangener in Theresienstadt war. Dort wurde das Stück 1942 auch von Kindern uraufgeführt. Brudibár greift märchenhafte Motive auf - es geht um universelle Werte wie Freundschaft und Zusammenhalt. Mit Hilfe ihrer menschlichen und tierischen Freunde gelingt es den beiden pfiffigen Kindern Pepícek und Aninka, den fiesen Drehorgelspieler Brundibár zu überlisten.

Kinderchor meistert die Stücke

Bei beiden Stücken sind ausschließlich die Kinder des Landestheater-Kinderchores auf der Bühne, bis auf die Rolle des Brundibár. Einstudiert wurden die Werke mit dem Kinderchor großartig von Ursula Wincor. 

Musikalisch geleitet wird das Bruckner Orchester von Martin Braun: „Die Musik in Brundibár ist sehr tonal, traditionell aber trotzdem wieder eigen“. Es gebe ganz klare Zuordnungen, so sei die Trompete Brundibár zugeordnet. „Aber alles ganz subtil und nicht mit dem Holzhammer, das finde ich großartig“, so Braun. 

Kinder arbeiten mit Bühnenbild

Gespielt werden die Stücke auf der FoyerBühne im Musiktheater. Die Bühne (Aleksander Kaplun) bedient sich wenig Mittel, die Idee war es Kinderzeichnungen und Haus-Silhouetten darzustellen, auf der einen Seite in schwarz-weiß, auf der anderen bunt. Die Elemente werden von den Kindern selbst bewegt.

Spieldauer ist rund eine Stunde, zu sehen bis 28. Mai. Auch ein theaterpädädagogisches Vermittlungsprogramm gibt's.


Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.

Jetzt anmelden