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Musical-Premiere: Sondheim nimmt „Attentäter“ unter die Lupe

Valerie Himmelbauer, 04.04.2018 14:01

Nach „Company“ und „Into the Woods“ steht ab 7. April wieder ein Stück von Stephen Sondheim, dem „Großmeister des amerikanischen Musiktheaters“, im Schauspielhaus auf der Bühne. In „Attentäter“ wird es skurril und grotesk, wenn unter der Regie von Evgeny Titov stark überzeichnet die bitterbösen Szenen der amerikanischen Geschichte in einem merkwürdigen Cabaret spielen.

Ins Schauspielhaus an der Promenade zieht wieder ein Musical ein.  F: Norbert Artner
Ins Schauspielhaus an der Promenade zieht wieder ein Musical ein. F: Norbert Artner

„Keiner ist so mutig in der Stoffauswahl wie Stephen Sondheim, keiner traut sich so viel und ist trotzdem, oder gerade deshalb, so berühmt wie gefürchtet“, sagt der große Sondheim-Bewunderer und Dramaturg Arne Beeker. Mit mehr als einer Prise schwarzem Humor werden sämtliche Merkmale, die für das Genre Musical typisch sind, von Sondheim über den Haufen geworfen.

Was ist Freiheit?

Im Stück werden die neun historischen, amerikanischen Präsidentenattentäter von John Wilkes Booth (dem Attentäter von Abraham Lincoln) über Lee Harvey Oswald (John F. Kennedy) bis John Hinckley (Ronald Reagan), die in ihrem Vorhaben mal mehr und mal weniger erfolgreich waren, vor den Vorhang geholt. In der heiter-bösen Revue traut es sich Sondheim auch, hinter die Fassade der Attentäter zu blicken. „Diese Grundgedanken – Wo sind die Grenzen und wo ist mein Glück? Wo darf ich so sein wie ich will, und ist das Freiheit? – treten im Stück auf“, beschreibt auch Regisseur Evgeny Titov den Inhalt. Eva Musil arrangiert für die Umsetzung einen Theaterraum im Theaterraum, der „kleine Shows für ein kleines Publikum“ präsentieren wird.

Meisterschule für Kommunikationsdesign

Mit Videos, die gemeinsam mit der Meisterschule für Kommunikationsdesign in Linz umgesetzt wurden, wird die Aufführung vervollständigt. Als „spezielle, nicht alltägliche Arbeit“ für einen Schauspieler und Sänger beschreibt Darsteller Gernot Romic, der in eine der beiden Erzählerfiguren schlüpft, die Herausforderungen, die seine neue Rolle mit sich bringt. „Sondheim bringt mich dazu, dass ich meine musikalischen Grenzen ausloten muss.“ Für die Choreografie ist Wei-Ken Liao verantwortlich: „Evgeny Titov hat mir geholfen, eine eigene Sprache und eine Ausdrucksform zu finden, um die Lieder zu unterstützen“, erinnert sich Wei-Ken Liao an den Entstehungsprozess zurück. Und Evgeny Titov schließt ab, ohne zu viel zu verraten: „Ich versuche, die Darsteller so zu inspirieren, dass sie sich selber öffnen.“

Premiere: 7. April,

Infos: www.landestheater-linz.at


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