Saisonvorschau: Linzer Theater Phönix bringt Klassiker ins Heute
LINZ. Das Linzer Theater Phönix ist in der Sommerpause, hinter den Kulissen wird aber schon fleißig an der kommenden Spielzeit gewerkelt. Viele Klassiker im neuen Phönix-Gewand stehen am Spielplan.
Am 20. September startet das Phönix in die neue Saison, mit der Premiere von „jedermann/leben.sterben.schwerkraft.“ (nach Hugo von Hofmannsthal) von Josef Maria Krasanovsky, der auch Regie führt. Der reiche Mann, der alles hat, was er zum Leben braucht, ist längst kein Einzelschicksal mehr, sondern Lebensalltag des westeuropäischen Mittelstandes. Der Abend verschiebt den Fokus hin zu einem gesellschaftlichen Schicksal und benutzt dabei neben dem Originaltext auch die erste Fassung des „Jedermann“, die Hofmannsthal 1905 schrieb und die bis dato nie zur Aufführung kam.
Gebhartl nimmt sich Goethe vor
Das zweite Stück, das noch 2018 Premiere feiert, wird „Urfaust“ nach Goethe, in einer Bearbeitung von Phönix-Leiter Harald Gebhartl, zu sehen ab 22. November. Faust hat nichts von seiner Aktualität und Brisanz eingebüßt. Sein Konflikt ist der typische Konflikt des modernen Menschen, der sich auch heute noch die Frage gefallen lassen muss, wie weit er gehen würde, um sich und seine Ziele zu verwirklichen.
Märchen-Stoff neu erzählt
Mit dem Stück „Kaltes Herz“ von Volker Schmidt kommt die Dramatisierung eines frei erfundenen Kriminalfalles auf die Phönix-Bühne. In Anlehnung an das Märchen „Das kalte Herz“ von Wilhelm Hauff hat Schmidt die ganz unmärchenhafte Entwicklungsgeschichte eines Menschen vom armen Träumer zum herzlosen Unternehmer geschrieben und stellt dabei die Frage nach der Vereinbarkeit von Empathie und Ökonomie in einer konsumorientierten Welt. Uraufführung: 31. Jänner 2019
Eine österreichische Erstaufführung gibt's am 28. Februar 2019: Sibylle Bergs Stück „Nach uns das All oder Das innere Team kennt keine Pause“.
Shakespeare-Klassiker
Die Shakespeare-Komödie „Viel Lärm um nichts“ in einer Adaptierung von Gernot Plass ist ab 9. Mai 2019 zu sehen. Shakespeare-Kenner Plass – der in der letzten Spielzeit erfolgreich „Richard 3 – Vorsicht! Fieser Verführer“ auf die Phönix-Bühne brachte – überschreibt die Komödie und holt sie rasant ins Heute.
Uraufführung mit Theaterfestival Schäxpir
Den Abschluss der kommenden Saison macht die Uraufführung von „Else (ohne Fräulein)“. Arthur Schnitzlers Novelle wird dafür von Thomas Arzt und Regisseur Florian Pilz in die Gegenwart verortet. Das Stück ist eine Koproduktion mit dem Theaterfestival Schäxpir.
Im festen Schauspielensemble sind kommende Saison Nadine Breitfuß, Anna Maria Eder, Markus Hamele, Felix Rank und Marion Reiser sowie neu Adrian Hildebrandt. Als Gäste sind unter anderem Claudia Carus, David Fuchs, Gernot Piff und Tom Pohl zu sehen.
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