"Wer war 1968?" in Lentos, Nordico und Landesgalerie: Drei Museen, eine große Ausstellung in Linz
LINZ. „Wer war 1968?“ Diese Frage stellen die Linzer Museen Lentos und Nordico sowie die Landesgalerie in ihrer neuen großen Gemeinschaftsausstellung. Das Jahr 1968 steht für eine Epochenwende, die auch in Linz stark spürbar war.
„Die Gemeinschaftsausstellung fragt nach, was von den Aufbrüchen heute noch spürbar ist“, so Hemma Schmutz, Direktorin der Museen der Stadt Linz. In einer Zusammenschau wird ein Bogen gespannt, der das Klima und die Geschichte der Ära nochmals lebendig werden lässt. „Diese Kooperation zwischen den Häusern der Stadt und dem Land ist ein Vorzeigebeispiel, wie die Kräfte gebündelt werden können“, so Kulturstadträtin Doris Lang-Mayerhofer, die eine „gesellschaftliche Blockbuster-Schau“ ankündigt.
Kunst, Gesellschaft und Architektur
Das Lentos stellt in der Schau wichtige künstlerische Positionen der lokalen Linzer und oberösterreichischen Szene mit jenen aus Nachbarregionen in Beziehung. So sind Werke von Heimrad Bäcker – Schlüsselfigur in Linzer Kunstkreisen –, Johann Jascha und natürlich Valie Export zu sehen.
Die Ausstellung im Nordico konzentriert sich hingegen auf die gesellschaftlichen Veränderungen in den 1970er-Jahren. Gemeinsam mit etwa 140 damaligen Linzer Aktivisten wurde die Schau mit rund 200 Objekten und Materialien zusammengestellt – viele davon erstmals öffentlich zu sehen. Kuratiert wurde die Ausstellung in Lentos und Nordico von Hedwig Saxenhuber und Georg Schöllhammer. „Man merkt, dass die Arbeit der Aktivisten von damals immer noch nicht fertig ist“, so Schöllhammer bezugnehmend etwa auf die schon damalige Forderung nach Einkommensgleichheit für Männer und Frauen.
Die Landesgalerie lenkt den Blick auf experimentelle Architektur und visionäre Konzepte aus dieser Zeit. „Architektur wurde damals völlig neu gedacht, der öffentliche Raum erobert und die Grenzen aufgehoben“, so Landesgalerie-Leiterin Gabriele Spindler. Auch hier werden der lokale Bezug zu Oberösterreich mit Künstlern und Künstlergruppen wie Haus-Rucker-Co sowie internationale Strömungen in Beziehung gesetzt. Kurator: Johannes Porsch.
Vielfältiges Rahmenprogramm
Zur Ausstellung gibt's Filmabende, Kuratorenführungen, Exkursionen und mehr. Im Nordico wird am Donnerstag, 4. Oktober zum Gespräch „Kulturarbeit der Linzer Presse – Resümee eines Redakteurs von damals“ geladen, mit Nordico-Leiterin Andrea Bina und den damaligen Journalisten Peter Kraft und Franz Rohrhofer.
Am 19. Oktober wird eine Exkursion zum Einfamilienhaus Dr. Wacha angeboten.
Die Ausstellung im Lentos ist bis 13. Jänner 2019 zu sehen, jene im Nordico bis 24. Febraur 2019. Die Ausstellung in der Landesgalerie wird am Mittwoch, 3. Oktober eröffnet und läuft bis 20. Jänner 2019.
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