„Ich will nicht die Tausendste sein, die auf Englisch über die Liebe singt“
LINZ/OÖ. Ihrem Hit „Wia a Kind“ lässt die oberösterreichische Musikerin Ina Regen am 2. November ihr erstes Album „Klee“ folgen. Mit Tips hat die sympathische Dialekt-Künstlerin über die prägendsten Momente ihres so außergewöhnlichen Jahres 2018 geplaudert.
Es war genau vor einem Jahr, als die 33-jährige Grieskirchnerin um Mitternacht den Song „Wia a Kind“ online gestellt hat. Knapp zwei Millionen Klicks, zahlreiche Auszeichnungen und Live-Konzerte später erscheint nun ihr erstes Album „Klee“. „Ich bin unfassbar dankbar und demütig, dass die Menschen so positiv auf meine Musik reagiert haben. Schließlich habe ich mich mit dem Lied auch sehr verletzbar gezeigt und das in Zeiten, in denen es in sozialen Medien fast nur noch um Perfektion geht. Ich bin eine erwachsene Frau und weiß trotzdem manchmal nicht, wie das so funktioniert mit dem Leben“, so Ina Regen im Tips-Gespräch. „Die Menschen dürften in dem Song einfach etwas gefunden haben, wo sie sich anhalten können.“
Schritt zur Solokünstlerin
Bei einem Spaziergang in Wien beschloss sie vor über einem Jahr, nach Jahren des Singens bei anderen Bands in der zweiten Reihe ihre eigenen Songs aufzunehmen – und das im Dialekt: „Der Dialekt ist mehr oder weniger über mich gekommen. Man sucht sich das, was man selbst zu sagen hat. Und genau in dem Moment wusste ich, was diese Musik für mich sein soll: nämlich die direkteste und ehrlichste Form von Kommunikation, die ich zusammenbringe. Ich will eben nicht die Tausendste sein, die auf Englisch über die Liebe singt.“
Unbeschreibliche Live-Momente
„Wenn du dein erst fünftes Konzert als Solokünstlerin vor 80.000 Leuten auf der Donauinsel spielst, dann bewegt das schon sehr viel“, denkt Ina Regen an außergewöhnliche Live-Momente zurück. Wenn sie in ihrer Heimatgemeinde weilt, wünschen viele Freunde und Bekannte, dass sie trotz des Erfolges weiter so bleibt, wie sie ist. „Ich versteh zwar das Kompliment dahinter, aber das Leben kennt nur eine Richtung und zwar nach vorne. Und das Leben verändert einen und das ist ok.“
Release-Konzert im Linzer Posthof
Wer fürchtet, auf „Klee“ wird elfmal „Wia a Kind“ abgeliefert, könnte nicht falscher liegen: Ina Regen gelingt eine bunte und an Ohrwürmern nicht arme Mischung an melancholischen (“Hoam“), aber auch leichtfüßigen Songs (“Boafuß“). Mit „Heast as net“ gibt es auch ein bezauberndes Hubert von Goisern-Cover, das bereits live das Publikum begeisterte. „Ich bin ein Mensch, der 2018 lebt und mache mir verschiedene Gedanken. Das ist manchmal fundamental und manchmal sind es nur Momentaufnahmen von schönen Abenden oder einer schönen Zeit“, erklärt die Grieskirchnerin, die in Linz die Musik-Ausbildung in der Bruckneruniversität absolviert hat. „Ich wollte kein Album voller philosophischer Themen machen, weil ich mich als Mensch auch nicht selbst so erlebe. In der Tiefe kann auch was a Leichtes, Lebensfrohes und Kindisches sein. Das darf man sich auch behalten, wenn man erwachsen wird.“
Am 29. November stellt sie ihr Album live im Linzer Posthof vor. Mehr Termine: www.inaregen.at
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