Theatergruppe Bunt Kariert Ungeniert zeigt Klassiker „La Cage Aux Folles“ im Theater Maestro
Linz. Am 20. Dezember zieht „La Cage Aux Folles“ ins Theater Maestro ein. Die Theatergruppe „Bunt Kariert Ungeniert“ zeigt einen Mix aus Filmfassung und Musical des beliebten Klassikers „Ein Käfig voller Narren“ von Jean Poiret, in dem der Sohn eines homosexuellen Paares ein Mädchen heiraten will, das ausgerechnet aus einer erzkonservativen Politikerfamilie stammt.
Intendant Ethem Saygieder-Fischer hat als Jugendlicher „La Cage Aux Folles“ zum ersten Mal im Theater in Istanbul auf türkisch gesehen und war begeistert. Seit damals war es immer wieder ein Herzenswunsch, „Ein Käfig voller Narren“ auf die Bühne zu bringen.
Herzenswunsch
„Mit acht Schauspielern und sechs Tänzern und drei Musikern ist das für uns eine Riesenproduktion“, freut sich Regisseur Saygieder-Fischer auf die Premiere. Mit viel Herzblut und Engagement inszeniert die Theatertruppe „Bunt Kariert Ungeniert“ das beliebte Stück, in dem George, der Besitzer eines Nachtclubs, und seine große Liebe Albin alias Zaza, der Star der abendlichen Show, seit 20 Jahren ein Paar sind. Nun will der Sohnemann heiraten, und ausgerechnet ein Mädchen aus erzkonservativer Politikerfamilie. Der Plan, die Beziehungsverhältnisse bei der Familienzusammenführung zu verheimlichen, ist gepflastert von Katastrophen. Wird die Liebe über alle Ressentiments triumphieren?
„Aktuelles Thema“
„Ich habe mich als bekennender Homosexueller lange gefragt, warum es überhaupt noch nötig ist, heutzutage das Stück zu spielen. Aber wie man durch aktuelle Entwicklungen sieht, ist es wieder ein wichtiges Thema geworden. Wir wollen mit dem Stück ein Zeichen setzen, die Leute einladen, sich zu amüsieren, nachzudenken, Herz und Hirn zu öffnen und einladen zum Überlegen, wie tolerant bin ich eigentlich wirklich?“, fasst Hauptdarsteller Tom Pohl zusammen und führt aus: „Es kann auch sein, dass man als Zuseher draufkommt, dass es in keiner Beziehung – egal welche Konstellation – anders abläuft: Dass sich die Beziehung nach 20 Jahren Ehe verändert und auch in gleichgeschlechtlichen Beziehungen man das Gefühl hat, nicht mehr wahrgenommen zu werden, auch dass Verletzungen passieren. Egal ob Mann und Mann oder Mann und Frau.“
Klein, aber fein
Oft nervenaufreibend sei es, Mitglied eines kleinen, freien Theaterensembles zu sein, aber umso schöner seien auch das „Wir-Gefühl“ und der Erfolg, den man gemeinsam verantwortet und genießen kann: „Im Rahmen eines Vereins, wie wir es sind, ist es nur möglich, eine Produktion wie diese mit viel Herz und Einsatz umzusetzen. Man muss vieles selber bewerkstelligen, was vielleicht in anderen Theatern Standard ist. Aber wenn alle mithelfen und vieles gemeinsam umgesetzt wird, entsteht eine besondere Wir-Produktion und damit ein Wir-Gefühl, das viel länger anhält als bei anderen Produktionen“, erklärt Schauspielerin Julia Kastner.
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