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San2 & His Soul Patrol: "Rhythm und Blues bin zu hundert Prozent ich"

Valerie Himmelbauer, 09.04.2019 10:40

Linz. San2 and His Soul Patrol kommen am 25. April mit neuem Rhythm und Blues-Album „The Rescue“ in den Linzer Posthof. Warum Kinderlieder für den Sänger für Strapazen sorgen und weshalb er allen wünscht, mehr im Moment zu leben, erzählt der Entertainer im Interview.

San2 and His Soul Patrol bringen Rhythm and Blues in den Posthof.Foto: Blanko Musik
San2 and His Soul Patrol bringen Rhythm and Blues in den Posthof.Foto: Blanko Musik

Tips: Wovon singst du im neuen Album The Rescue, das ihr am 25. April im Posthof präsentiert?

San2: Es geht darum, dass man thematisch wieder zu sich selbst findet, Zeit mit den Liebsten verbringt und wieder im Moment lebt. Dass man nicht die ganze Zeit so abgelenkt wird von allem rundherum.

Tips: Was lenkt eigentlich dich ab?

San2: Ich lass mich nicht zu sehr ablenken, weil ich nicht sehr multitaskingfähig bin. Aber wenn du heute schaust, es gibt Menschen, die sind an einem wunderschönen Ort und denen ist wichtiger, sie speichern den Moment auf ihrem Handy per Foto ab, als diesen schönen Moment nur für sich abzuspeichern. Sie können den Moment gar nicht genießen. Und das ist schade. Und wenn du schaust, wie viel die Leute heute nur mehr so damit beschäftigt sind, sich selbst in Szene zu setzen und so zu tun, als würden sie leben, was dann gar nicht wirklich stattfindet. Dann werden Hauptsächlichkeiten vergessen und die Nebensächlichkeiten werden zu den neuen Hauptsächlichkeiten.

Tips: Und du schaffst das besser?

San2: Ich bezieh mich wieder mehr auf mich selbst und halte mich raus. Die ganzen Songs sind halbautobiografisch. Es ist wichtig, in sich zu ruhen, zufrieden zu sein mit sich selbst. Es gibt so viele Menschen, die sind unzufrieden mit sich selbst, weil sie nur Idealen nachlaufen. Ich schaue heute gerne in den Spiegel, je älter ich werde, desto mehr mag ich mich. Früher konnte ich mich nie leiden. Als Kind hab ich immer Sergio Leone-Filme angeschaut, die ganzen Charaktere waren immer Helden für mich und jetzt sehe ich so langsam so aus wie die Figuren in diesen Filmen. Ich komme meinen Idealen immer näher. Man muss sich auch selber mögen können.

Tips: Was stört dich an dir selbst?

San2: Es gibt so bestimmte Sachen, in denen bin ich nicht gut, aber das muss man auch akzeptieren. Charakterlich will ich gar nicht anfangen, da wäre die Liste so lang, das hätte hier keinen Platz. (lacht) Ich bin schon jemand, der im Moment sehr impulsiv ist. Aber ich kann mich auch entschuldigen.

Tips: Du hast in Amsterdam gelebt, warst als Grafikdesigner erfolgreich, hast Graffitis gemalt und bist jetzt Sänger und Vater, blickst du zufrieden auf dein Leben zurück?

San2: Ich lebe im Hier und Jetzt, aber ich schwelge nicht in Erinnerungen. Heute haben wir zwei kleine Kinder. Sie sind auch mit auf Tour. Kinder kennen ja keine Normalität. Das was du Kindern vorlebst, ist auch ihre Normalität.

Tips: Du warst schon sehr früh musikinteressiert, hast die Platten deiner Eltern gehört. Welchen Musikgeschmack haben deine Kinder?

San2: Wir hören zu Hause das, was mir gefällt, das ist klar. (lacht) Aber wenn sie etwas anhören, was mir nicht gefällt, dann sind das für mich echte Strapazen, aber ich muss das auch über mich ergehen lassen. Die müssen auch ihren eigenen Style finden. Ich bin da aber kein besonders toleranter Typ. Ich habe mir das ja nicht ausgesucht, dass ich Rhythm und Blues spiele. Das ist 100 Prozent Idealismus, das bin 100 Prozent ich. Das ist mein Sound, der mich bewegt.

Tips: Wie geht es dir mit Kinderliedern?

San2: Es gibt richtig gutes Zeug, die Claudia Korek hat ein super Kinderalbum rausgebracht. Aber auch viel Schlimmes. Meine Tochter hört ja mit Begeisterung auch 50 mal den gleichen Song. Da sag ich dann schon mal: Wenn du jetzt nicht gleich einen anderen Song auflegst, dann fliegt die Box aus dem Fenster. Aber dafür bin ich sonst eigentlich ganz ein netter Typ. (lacht)

http://www.san2.de/

www.posthof.at

Konzert: 25. April im Posthof Linz


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