"Out of the Box": Ars Electronica Festival widmet sich zum 40er der Midlife Crisis der Digitalen Revolution
LINZ. Von 5. bis 9. September findet das diesjährige Ars Electronica Festival in Linz statt – zum 40. Mal. Der Blick richtet sich naturgemäß nach vorne: Motto „Out of the Box – The Midlife Crisis oft he Digital Revolution“. Ein letztes Mal wird die PostCity Hauptaustragungsort des Festivals sein.
Am 18. September 1979 fand in Linz das allererste, noch kleine aber wegweisende „Festival für Kunst, Technologie und Gesellschaft“ statt. Erst zehn Jahre später, 1989, wurden die Grundlagen für das World Wide Web entwickelt. Heute ist Ars Electronica eine der weltweit größten und wichtigsten Plattformen für Medienkunst, Zukunftsideen und Innovation – und gefragt wie noch nie. Er werde oft gefragt, warum gerade in Linz – erzählt Hannes Leopoldseder, Mitbegründer des Ars Electronica Festivals: „Es war eine Konstellation aus Zufällen, Einzelinitiativen und Ideen, die ausschlaggebend waren. Schon damals stand dieser Dreiklang aus Kunst, Technologie und Gesellschaft im Vordergrund.“
„Das einzigartige an diesem Festival ist: Es ist institutionalisiert, etabliert und ein Markenzeichen für Linz, aber trotzdem immer noch innovativ“, so Bürgermeister Klaus Luger. Der 40er sei Zeit zu reflektieren, wie es in der Gesellschaft mit der digitalen Revolution weiter gehe, stößt Luger auch ethische Fragen an. Die Gründung sei eine visionäre Großtat gewesen, Ars Electronica zeige Jahr für Jahr ihre Vordenker-Rolle und bringe das Thema so an Menschen, dass sie damit auch etwas anfangen können, so auch Kulturstadträtin AE-Beiratsvorsitzende Doris Lang-Mayerhofer.
„Out oft he Box“
Das titelgebende „Out of the Box“ kann vielfach gelesen und verstanden werden – vor allem gehe es aber darum, in Zeiten der digitalen Revolution raus aus der Deckung, der Komfortzone zu gehen. Und raus aus der irrigen Meinung, dass man sich um die Verantwortung für die Gestaltung der Zukunft drücken könne. Dene auch wenn die Digitalisierung mittlerweile alle Lebensbereiche erfasst habe, stehe man erst am Anfang und beim Übergang, so Gerfried Stocker, Künstlerischer Direktor der Ars Electronica. Jetzt komme die Digitalisierung des Denkens und Entscheidens. Denn auch, wenn man noch weit entfernt sei von selbstständigen, starken, generellen Künstlichen Intelligenzen, werde begonnen, den digitalen Systemen eine neue Eigenständigkeit zu verleihen.
40 Jahre Ars Electronica heiße auch 40 Jahre Art-Thinking, also die Welt durch die Augen der Kunst zu verstehen, so Stocker. „Wir wollen mit dem Thema die Grundlage für die nächsten 40 Jahre legen“, für eine kritische Auseinandersetzung, mit Kunst als zweiter Meinung zur digitalen Revolution
Ein letztes Mal PostCity
Zentraler Schauplatz wird ein letztes Mal die PostCity am Areal des Linzer Hauptbahnhofs ein. Die Festivalmeile führt wieder quer durch die Innenstadt mit Stationen im Mariendom, im OK im OÖ Kulturquartier, an der Kunstuni, im Lentos, dem Donaupark, der Stadtwerkstatt, dem bis dahin komplett neu gestalteten Ars Electronica Center bis hinauf zur Bruckneruni. Besondere Attraktion: Ein Tag im Stift St. Florian, mit einem „Festival im Festival zur Beziehung von Musik und Künstlicher Intelligenz“, wie Festival-Leiter Martin Honzik ankündigt.
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