StifterHaus: Ausstellung "Linz-Texte" lädt zu einer literarischen Reise in die Vergangenheit
LINZ. Mit Manuskripten, Erstausgaben und vor allem mit Texten, verstorbener Autoren, die in Linz spielen, lockt die einladend aufbereitete Ausstellung „Linz-Texte“. Bis 12. November darf in der neuen Schau im Stifter Haus geschmökert, selbst aktiv geworden und ein Ausflug zu den Geschichten der Vergangenheit unternommen werden.
Linz ist in der neuen Literaturausstellung „Linz Texte“ Kreuzungspunkt verschiedenster menschlicher Schicksale und Geschichten: Das StifterHaus stellt zehn Jahre nach dem Kulturhauptstadtjahr Linz 09, Linz-Texte aus der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vor. Die einladende, interessant und gelungen aufbereitete Ausstellung lädt ein selbst aktiv zu werden und sich mit den Lebensgeschichten, Biografien und Texten toter Dichter auseinanderzusetzen, die heute nicht mehr präsent sind.
Texte zum mitnehmen
Feine Idee: Mittels Abreißblöcken im Postkartenformat mit Fotografien aus der beschriebenen Zeit, kann sich jeder Besucher seine Lieblingspassagen mit nach Hause nehmen. Die Schau befasst sich mit den Themenfeldern Donau, Industrie, Internat, NS-Zeit und Nachkriegszeit. Diese Auswahl ergibt sich aus der Geschichte und geografischen Lage der Stadt als auch der Literatur selbst: Die Donau, die die Stadt trennt und sie gleichermaßen verbindet. Die Donau, die in den Texten der Autoren Fernweh, Sehnsucht, oder Arbeitsort darstellt, ist auch im Ausstellungsraum im StifterHaus präsent. Unzählige Flaschen an originalem Donauwasser, wo jeder einzelne Tropfen seine eigene Geschichte erzählen könnte, warten auf das Publikum.
Donau, Industrie, Internat, NS-Zeit und Nachkriegszeit
In enger Beziehung zur Donau, steht auch das Potenzial von Linz als Industrie-Standort, insbesondere die Stahlindustrie hat die Stadt während der NS-Zeit in ihrer architektonischen Erscheinung und sozialen Dynamik nachhaltig verändert. Linz während des NS-Regimes und die Nähe der Stadt zu den Vernichtungsstätten Hartheim und Mauthausen werden wiederkehrend in den Textpassagen erwähnt - ein original Granitstein aus Mauthausen, soll daran erinnern. Auch die größenwahnsinnigen Prunkbauten die Hitler am Donauufer entstehen lassen wollte werden in der Schau wieder in Erinnerung gerufen.
Genug Zeit einplanen
Aber auch abgeschlossene Räume, wie Schulen und Internate sind Schauplätze vieler Linz-Texte. Käthe Recheis, Franz Rieger, Franz Tumler, Hermann Friedl, Marlen Haushofer, Eugenie Kain und Franz Kain werden präsentiert. Mit spannenden Details, seltenen Fotos, und natürlich dem Herzstück, den einvernehmenden Texten mit Linzbezug, erwartet eine Ausstellung, für die man sich genügend Zeit einplanen sollte, weil es passieren könnte, dass man in den Geschichten versinkt.
Info: stifterhaus.at, Dienstag bis Sonntag 10 bis 15 Uhr
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