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"Die spinnen, die Römer!": Musiktheater zeigt "wunderbar durchgedrehte Musical-Comedy"

Karin Seyringer, 27.01.2020 18:24

LINZ. „Die spinnen, die Römer!“ – oder im Original „A funny thing happened on the way to the forum“: Musical-Fans dürfen sich auf einen Klassiker von Musical-Papst Stephen Sondheim im Musiktheater freuen. „Das Stück ist eine wunderbar durchgedrehte Musical-Comedy“, macht Dramaturg Arne Beeker Lust darauf. Premiere wird am Samstag, 1. Februar gefeiert, Vorstellungen gibt's bis 3. Juli 2020.

"Die spinnen, die Römer!": Premiere im Musiktheater. Foto: Reinhard Winkler
photo_library "Die spinnen, die Römer!": Premiere im Musiktheater. Foto: Reinhard Winkler

Rom, im 3. Jahrhundert vor Christus. Sklave Pseudolus (David Arnsperger) hofft nur auf eines: dass er endlich freikommt! Dafür ist er sogar bereit, seinen jungen Herrn - den ebenso hübschen wie einfältigen Hero (Lukas Sandmann) - mit der jungfräulichen Kurtisane Philia (Hanna Kastner) aus dem benachbarten Freudenhaus zusammenzubringen. Diese ist jedoch bereits dem berühmten Krieger Miles Gloriosus (Christian Fröhlich) versprochen und auch Heros Eltern Domina (Sanne Mieloo) und Senex (Klaus Brantzen) sind von der Liaison alles andere als begeistert. Um Miles loszuwerden, erfindet Pseudolus eine schlimme Seuche, der die hübsche Philia leider zum Opfer gefallen sei, und erpresst Haussklave Hysterium (Gernot Romic), die tote Schönheit darzustellen. Doch dann will Miles den Schleier der Braut lüften, um ihr einen letzten Kuss auf die roten Lippen zu drücken … Soweit zum Inhalt des verrückten Musicals, dass 1962 uraufgeführt wurde.

Aus Feder von „M*A*S*H“-Autor

Geschrieben wurde das Stück ursprünglich als Komödie – von Burt Shevelove und Larry Gelbart – Autor des TV-Serienklassikers „M*A*S*H“. Die beiden griffen dafür Stoffe und Figuren des römischen Komödiendichters Plautus auf und parodieren Sandalen- und Monumentalfilme. Erst dann suchten sie einen Komponisten dafür und haben diesen in Stephen Sondheim gefunden. „Das Stück funktioniert auch komplett ohne Musik, diese veredelt es aber. Die Musik ist eigentlich da, um Ruhepunkte zu schaffen zwischen den turbulenten Situationen der Handlung“, erzählt Musical-Chef Matthias Davids, der „Die spinnen, die Römer“ inszeniert.

Das Stück sei nicht altmodisch, „es lebt weniger von Jokes als von komödiantischen Situationen, Verwechslungen und fährt über alles hinweg: alte Männer, die jungen Frauen nachsteigen, der dumme Diener, die kluge Frau – das ist auch heute noch komisch“, so Davids.

Musik „untypisch“ für Sondheim

Stephen Sondheim, der „Godfather“ des Musicals des 20. Jahrhunderts, feiert 2020 seinen 90. Geburtstag. „Die Musik dieses Musicals ist eher untypisch für Sondheim, weil sie so zugänglich ist“, so Davids. „Viele Nummern sind marschartig, zwischendurch gibt's romantische Töne, aber vor allem hört man immer viel Witz“, erläutert der musikalische Leiter Juheon Han. Han ist seit dieser Saison neuer Studienleiter Musical am Landestheater Linz und arbeitet bei „Die spinnen, die Römer“ erstmals mit dem Bruckner Orchester.

Generell entspreche das Musical nicht der „Musical-Norm“, wie erzählt wird. Im zweiten Teil gibt es etwa 20 Minuten lang überhaupt keine Musik, weil die Handlung hier in großer Geschwindigkeit vorangetrieben werde.

Bruckner Orchester in fünf Metern Höhe

Eine neue Position nimmt das Bruckner Orchester ein: dieses Mal nicht im Orchestergraben, sondern auf der Bühne in rund fünf Metern Höhe werden die 37 Musiker sitzen. Auch gibt es keinen Graben zwischen Publikum und Bühne. Vorbild für die Bühne von Hans Kudlich war eine Arena. „Die drei Häuser der Hauptfiguren sind integriert, das Publikum ist Teil der Arena, es gibt keine Barriere. Die Darsteller können an das Publikum direkt ran. Die Nähe zum Publikum ist bei einer Komödie extrem wichtig“, erzählt Regisseur Matthias Davids.

„Bewegungsreicher Abend für die Darsteller“

Choreografiert wurde die Linzer Inszenierung von Simon Eichenberger. „Es ist ein sehr bewegungsreicher Abend für die Darsteller, es geht ums Timing und um Genauigkeit, es ist wild, verrückt und man kann hier über Grenzen gehen.“ Choreografisch „interessant“ für Eichenberger: Die für den Tanz „unbrauchbaren“ Kostüme, wie etwa die Toga. „Es war eine tolle Reise, sehr kreativ, ist ein Gemeinschaftswerk von allen, das muss wie ein Uhrwerk laufen.“

Für die „unbrauchbaren“ Kostüme zeigt Susanne Hubrich verantwortlich: „Sie schafft es, dass die Kostüme historisch aussehen, hat sie aber so entfremdet, dass sie nicht an Sandalenfilme erinnern“, freut sich Regisseur Davids.

Preview und Premiere

Premiere wird am Samstag, 1. Februar, 19.30 Uhr gefeiert, am Freitag, 31. Jänner, 19.30 Uhr, gibt's ein Preview. Das Musical steht bis 3. Juli 2020 am Spielplan.

Alle Infos, Termine und Karten: www.landestheater-linz.at


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