Opernstudio bringt Cimarosas Opernkomödie "Die heimliche Ehe" in die BlackBox
LINZ. Komisch wird's in der Musiktheater-BlackBox, mit der Oper „Il Matrimonio Secreto“ (“Die heimliche Ehe“) von Mozart-Zeitgenossen Domenico Cimarosa. Das Ensemble des OÖ. Opernstudios und das Symphonieorchester der Bruckneruni bringen das Stück auf die Bühne, es ist die letzte Produktion dieses Opernstudio-Jahrganges. Premiere wird am Samstag, 7. März, 20 Uhr, gefeiert.
„Das Alleinstellungsmerkmal des OÖ. Opernstudios ist die Zusammenarbeit mit der Bruckneruniversität. Das tolle ist es zu erleben, welche Freude die Opernstudio-Mitglieder bei der Erarbeitung haben – sie sind mit großer Überzeugung und Lust dabei“, freut sich Opernstudio-Leiter und Regisseur Gregor Horres.
Viele Verstrickungen
Eine komische Oper braucht auch eine komische Handlung: Viele Verstrickungen, Konstellationen und Missverständnisse treffen aufeinander. Carolina, die jüngere Tochter des reichen Kaufmanns Geronimo, verheiratet sich heimlich mit dem Hausgehilfen Paolino. Als Graf Robinson vom Vater als standesgemäßer Bräutigam für die ältere Schwester Elisetta vorgeschlagen wird, sich aber dann in die (bereits vermählte) Carolina verliebt, nimmt das Chaos seinen Lauf … „Komödie ist schwierig, das Stück muss eine Leichtigkeit haben, und ich hoffe, diese hat es“, schmunzelt Horres.
Seit der Uraufführung 1792 am Burgtheater Wien ist „Il matrimonio segreto“ die einzige Opera Buffa des 18. Jahrhunderts, die neben Mozarts Meisterwerken bis in die heutige Zeit gespielt wird. Librettist Giovanni Bertati verlegte die Handlung der erfolgreichen englischen Vorlage von George Colman und David Garrick nach Italien und passt die Satire des Stücks der Commedia dell'arte an, Domenico Cimarosa schrieb die Musik.
Das Besondere ist, dass es hier keine Hauptrollen gibt, „jeder hat eine tragende Rolle, alle tragen das Stück“, so Horres. „Die Oper ist ein richtiges Ensemblestück, jede Figur hat eine charakteristische Arie“, erläutert auch Katharina Müllner, musikalische Leiterin der Inszenierung.
Ein junges Team
Katharina Müllner hat in der Spielzeit 2019/20 schon die Leitung von Mozarts „Entführung aus dem Serail“ übernommen. Sie dirigiert nun das Symphonieorchester der Anton Bruckner Privatuniversität. „Es ist schön, mit dem Opernstudio und diesem Orchester zusammenzuarbeiten, wir alle sind etwa im selben Alter, das ist eine schöne Situation und macht wahnsinnig viel Spaß“, weist sie auf das junge Team hin. „Die Studierenden lernen in diesem Orchester unglaublich viel, vor allem Disziplin und Verlässlichkeit“, ist sich auch Thomas Kerbl, Vizerektor der Bruckneruni sicher.
Ein ganz besonderes Instrument wird bei der Produktion zum Einsatz kommen: Das Hammerklavier, gespielt von Müllner selbst.
Hotelgang in Barock
Für Bühne und Kostüm zeigt Jan Bammes verantwortlich. Als Schauplatz dient ein Hotelgang mit vielen Türen. „Diese Oper ist ein Türenstück – eine Klipp-Klapp-Komödie, die Bühne erinnert im weitesten Sinne an eine Barockbühne“, so der Ausstatter. Auch die Kostüme sind an die Barockzeit angelehnt, werden aber ins Heute gezogen.
In der Inszenierung zu sehen: Philipp Kranjc, Svenja Isabella Kallweit, Etelka Sellei, Florence Losseau, Timothy Connor und Rafael Helbig-Kostka.
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