Harry Merl - vom verfolgten jüdischen Kind zum Vater der Familientherapie: Kulturverein Etty bietet Online-Stream des erfolgreichen Theaterprojekts
LINZ. Der Kulturverein Etty ermöglicht es, das Theaterprojekt „Harry Merl - vom verfolgten jüdischen Kind zum Vater der Familientherapie“, kostenlos im Internet zu sehen. Sozusagen unter dem Motto: „Sie können nicht ins Theater kommen, also kommt das Theater zu Ihnen nach Hause.“
20 ausverkaufte Vorstellungen spielte der Kulturverein Etty rund um Schauspielerin Bettina Buchholz und Regisseur Johannes Neuhauser in der Tribüne Linz, eine davon wurde professionell aufgezeichnet.
Vor verfolgten Kind zum Vater der Familientherapie
In der szenischen Lesung wird die Geschichte von Harry Merl, vom verfolgten jüdischen Kind zum Vater der Familientherapie in Österreich, erzählt. Merl hat Bettina Buchholz für das Projekt seine Erinnerungen anvertraut. Die ersten vier Jahre im Leben des jüdischen Buben Harry Merl sind unbeschwert. Doch mit der sogenannten Reichskristallnacht im November 1938 ändert sich schlagartig alles. Als die Familie erfährt, dass auch sie auf der Deportations-Liste steht, geht sie in den Untergrund. Er musste sieben lange Jahre (1938 bis 1945) in einem kleinen Zimmer ausharren, zuletzt sogar versteckt in einem Kohlenkeller.
Das Erlebte lässt Harry nicht mehr los. Er wird Psychiater und Psychoanalytiker. Er will Menschen beistehen, die ähnliches durchgemacht haben. Harry muss sich jedoch bald eingestehen, dass die Möglichkeiten der Psychoanalyse dafür nicht ausreichen. Er macht sich wieder auf die Suche und entdeckt die aus den USA kommende Familientherapie. Allen Anfeindungen zum Trotz beginnt er im Wagner Jauregg Krankenhaus in Linz als erster und einziger Therapeut mit Familien zu arbeiten. Er wird so zum Wegbereiter der systemischen Psychotherapie in Österreich.
Harry Merls dramatische Lebensgeschichte kann Mut machen und die Resilienz fördern.
Buchholz und Tochter
In der szenischen Lesung zu sehen sind Bettina Buchholz und ihre Tochter Hannah, Regie führte Johannes Neuhauser.
Die Aufzeichnung des bemerkenswerten Stücks aus der Tribüne Linz ist hier online zu sehen.
Kommentare sind nur für eingeloggte User verfügbar.
Jetzt anmelden