"Kunst und Maschine": Roboter führt durch neue Kulturquartier-Ausstellung
LINZ. Mit der Ausstellung „Kunst und Maschine“ startet die OÖ Landes-Kultur GmbH im OÖ Kulturquartier die neue Ausstellungsreihe „Ex Machina“. Die Wechselbeziehung zwischen Kunst und Maschinen steht im Mittelpunkt. Den Auftakt machen die Künstler Clemens Fürtler und Peter William Holden. Nicht nur in Zeiten von Corona spannend: Der Besucher kann sich von einem Roboter durch die Ausstellung führen lassen.
Die Choreografie rhythmisch fallender Wassertropfen, wunderschöne, klassische Schatteninstallation - inwieweit künstlerische Kreativität durch Maschinen ersetzt werden kann, ist eine der Fragen, die die neue Ausstellung stellt.
„Ich bin sehr glücklich mit der Ausstellung, weil sie Akzente setzt, die wir immer schon verfolgen. Es ist eine sinnliche Ausstellung, die das ambivalente Verhältnis zwischen Kunst und Maschine zeigt. Dieses Verhältnis beginnt nicht erst mit der Industrialisierung, diese Beziehung gibt es schon viel länger“, so OÖ Kulturquartier-Direktor Martin Sturm. So bezieht sich der Ausstellungstitel auf „Deus ex Machina“ - dem „Gott aus der Maschine“ - ein Begriff, der im antiken Theater geprägt wurde.
Gleichzeitig gehe es aber darum, nicht nur das digitale, sondern das analoge hervorzuheben, so Sturm. „Es geht um eine Symbiose“.
Regentropfen und sinnliche Schattenprojektionen
Künstler Peter William Holden kommt aus dem Bereich des Expanded Cinema bzw. der Expanded Animation und bedient sich rezenter Computertechnik und Elementen aus der Robotik um seine Maschinen zu erzeugen. Seine Apparate choreografieren Performances und Projektionen. Seine Installation „Concentricity“ erzeugt - vom Besucher ausgelöst - Regentropfen, die auf eine Wasseroberfläche fallen und konzentrische Kreise bilden. „Für mich ist der Apparat nur das Medium, nur ein notwendiges Werkzeug, um das zu erreichen, worum es mir eigentlich geht: die Choreografie, die die Skulptur erzeugt“, so der gebürtige Brite.
Auch Clemens Fürtlers Maschine „Turm zu Babel“ erzeugt sinnliche Bilder. Sie ist eine kinetische Skulptur, die den Raum mit Schattenprojektionen füllt. Über diese ephemeren Bilder hinaus werden mit der Bildmaschine aber auch Kunstwerke produziert. Gemeinsam mit seinem Partner Moritz Friedel hat Fürtler eine Methode entwickelt, die Schattenbilder als Fotogramm direkt auf Fotopapier festzuhalten.
Mit Roboter durch die Ausstellung
Durch die Ausstellung kann man sich von einem - noch namenlosen - Roboter führen lassen. Einmal pro Stunde startet er seine 20-minütige Tour. Roboter „SCITOS A5“ von Metralabs kommuniziert via Sprache, Kopfbewegung und ein Touchdisplay. Durch seine Inbetriebnahmen lernt er seine Umgebung kennen, orientiert sich an den Gebäudestrukturen und weicht auch Hindernissen aus.
Die Ausstellung „Kunst und Maschine“ ist der Auftakt einer geplanten neuen Serie im OÖ Kulturquartier unter dem Titel „Ex Machina“. Kuratorin ist Michaela Seiser.
Zu sehen ist sie bis 17. Jänner.
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