Liebeswirren in „Was ihr wollt“: Shakespeare-Komödie im Schauspielhaus
LINZ. Mit „Was ihr wollt“ bringt das Landestheater aktuell eine der berühmtesten Komödien William Shakespeares auf die Schauspielhaus-Bühne – zeitgemäß, kurzweilig und unterhaltsam.
Allein und mittellos ist Viola (Cecilia Pérez), als ein Seesturm sie an Illyriens Küste verschlägt. Sie zieht sich Männerkleider an und tritt in den Dienst des Fürsten Orsino (Jan Nikolaus Cerha), der sie prompt zu seinem Liebesboten Cesario macht. Bei der von ihm geliebten Gräfin Olivia (Theresa Palfi) soll sie für ihn werben. Und wirklich verliebt die Gräfin sich, aber in den hübschen jungen Boten. Was Viola oder besser Cesario auch den Neid einiger Nebenbuhler bringt. Viola selbst hingegen hat sich längst in den Fürsten Orsino verliebt. Und der?
In „Was ihr wollt“ stellt Shakespeare das Publikum vor ein scheinbar unlösbares Liebesdreieck. „Das Stück gehört zu seinen am genialsten komponierten Komödien“, sagt Andreas Erdmann, leitender Dramaturg für das Schauspiel am Linzer Landestheater, der sich selbst für die Übersetzung verantwortlich zeigt, seine erste, die auf die Bühne kommt. „Shakespeare-Stücke sind die Achttausender in der klassischen Theaterliteratur“, habe ein Professor ihm einst gesagt. Dazu brauche es einen Regisseur, der den Mut hat, sich auf das Abenteuer einzulassen. Den hat Erdmann in Matthias Rippert gefunden, der sich erstmals an Shakespeare heranwagt. Sehr lange habe er nach einer geeigneten Übersetzung für die Umsetzung gesucht, bis ihm Erdmann seine eigene schickte, „die ich ziemlich grandios finde, sehr zeitgemäß“, so Rippert.
Für den Regisseur selbst stehen in dem Klassiker gar nicht so die Geschlechterrollen im Vordergrund, sondern „die Erkenntnis, dass das, was man glaubt, eigentlich zu wollen, vielleicht gar nicht das ist, was man letztlich will“.
Livemusiker begleiten die Komödie auf der Bühne.
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