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Johnny lässt sein Baby im Musiktheater schweben: Dirty Dancing kommt im Sommer nach Linz

Nora Heindl, 10.04.2023 18:05

LINZ. Er nickt ihr unauffällig zu, sie läuft los und spätestens jetzt, wenn der attraktive Tanzlehrer Johnny sein Baby zu „Time Of My Life“ schweben lässt, ist es um jeden Romantiker geschehen. Das Publikum applaudiert, pfeift, jubelt. Von 11. Juli bis 6. August kommt „Dirty Dancing Das Original live on Tour“ in einer neuen Bühnenversion als Sommergastspiel ins Musiktheater.

Auf diesen Moment hat das Publikum gewartet. (Foto: Jens Hauer/www.bestpicture.de)
Auf diesen Moment hat das Publikum gewartet. (Foto: Jens Hauer/www.bestpicture.de)

Die Hebefigur am Ende von „Dirty Dancing“ ist einer der Höhepunkte, im Kultfilm wie auch in der Theatershow. „Ich liebe den Moment und die Reaktion vom Publikum. Es ist unfassbar was für ein Schwall an Applaus da über uns kommt, jede Show wieder“, strahlt Deike Darrelmann, die in die Rolle der Frances „Baby“ Houseman schlüpft.

Für Máté Gyenei als Johnny Castle hat der Moment auch etwas Magisches: „In dem Moment bin ich nur bei Deike, für mich sind wir da nur zu zweit auf der Bühne.“

Gleich der erste Versuch hat geklappt

Angst, einen Fehler zu machen, haben die beiden nicht, im Gegenteil. „Ich freue mich immer darauf“, so die Hauptdarstellerin. Auch wenn das vor den Proben noch ganz anders ausgesehen hat: „Ich bin nachts im Bett gelegen und habe mir die ganze Zeit überlegt, wie das funktionieren soll. Ich dachte, ich kipp sicher vorne über und fall hinten wieder runter.“

Umso unspektakulärer war dann der erste Versuch. „Máté hat gleich am zweiten Tag gefragt, ob wir es mal probieren wollen. Ich bin losgelaufen und es hat geklappt. Das wars“, lacht Darrelmann. „Es ist auch nicht die schwerste Hebefigur“, verrät Regisseur Alex Balga mit einem Augenzwinkern. Das sei die Figur beim Mambo mit einer Hand.

„Aber bitte trotzdem nicht zuhause ausprobieren und schon gar nicht betrunken, wenn, dann höchstens im Pool“, warnt Gyenei, der bereits seit der Saison 2014/15 in die Rolle des Johnny schlüpft und schon an die 20 Babys schweben hat lassen.

„Jedes Mal wieder eine Ehre“

Den Reiz hat die Rolle für den Profitänzer, der schon mit Take That auf der Bühne stand, aber nie verloren. „Johnny zu spielen ist jedes Mal wieder eine Ehre. Und auch wenn man den Satz „Mein Baby gehört zu mir“ als Klischee bezeichnen könnte, er ist immer wieder großartig“, lacht Gyenei, der einen Kreischmoment in der Show ganz für sich allein verbuchen darf: wenn er sein T-Shirt auszieht. „Natürlich würde ich lügen, wenn ich sage, dass das nicht gut täte für mein Ego“, schmunzelt der Hauptdarsteller.

Deike Darrelmann schlüpft hingegen das erste Mal in die Rolle der Baby, eine Verbindung zur Figur war aber schon lange vorher da: „Ich habe immer schon zu Baby aufgeblickt und konnte immer nachvollziehen, welche Leidenschaft sie entwickelt und wie sie emotional wächst. Wir sind uns tatsächlich sehr ähnlich.“ „Sie ist wirklich Baby“, bestätigt Gyenei.

Keine Kopie des Originals

1987 kam „Dirty Dancing“ mit Patrick Swayze und Jennifer Grey in die Kinos und erreichte bald Kult-Status. Der Soundtrack wurde mit über 32 Millionen verkauften Tonträgern zu einem der bestverkauften Alben aller Zeiten, der Song „(I“ve Had) The Time Of My Life“ erhielt einen Oscar und einen Grammy. Keine leichte Ausgangslage für Alex Balga (u.a. „Miami Nights“, „Saturday Night Fever“), Regisseur der deutschen Inszenierung. Er weiß: „Wichtig ist, dass die Produktion dem Original im Kern treu bleibt, aber keine Kopie darstellt.“

In der neuesten Überarbeitung war es ihm ein Anliegen, den Aspekten des Rassismus und der Zweiklassengesellschaft mehr Gewicht zu verleihen. „Es gibt viele Szenen, die im Film nicht enthalten sind. Denn es ist viel mehr als eine Liebesgeschichte, es geht um Werte, Familie, Integrität.“ Die Bürgerrechtsbewegung '63 versus Black Lives Matter, das damalige Abtreibungsverbot versus das Verbot, das auch heute wieder in einigen US-Bundesstaaten gilt: Die Geschichte scheint zeitlos.

Mitreißende Songs, leidenschaftliche Tanzszenen

„Aber natürlich geht es auch darum, einfach die Zeit seines Lebens zu verbringen“, schmunzelt Balga. Und das wird einem nicht schwer gemacht. Leidenschaftliche Tanzszenen, 50 mitreißende Songs – natürlich inklusive „Time Of My Life“ – , und die packende Liebesgeschichte von Baby und Johnny ziehen das Publikum nach wie vor magisch in den Bann.

Dirty Dancing-Gastspiel:
11. Juli bis 6. August
Musiktheater, Linz
Karten: www.landestheater-linz.at
Zur Geschichte:
Im Ferienresort Kellerman’s lernen sich Frances „Baby“ Houseman und der attraktive Tanzlehrer Johnny Castle kennen und lieben. Die beiden durchleben ein Auf und Ab der Gefühle und werden dabei von Animateuren, Kellnern, Tänzern und Feriengästen begleitet, bis sie am Ende ihren ganz großen Auftritt haben – natürlich mit Happy End!

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