Dauerausstellung erneuert: Nordico schafft einen neuen „Linz Blick“

„Naturgemäß hat das Nordico als Stadtmuseum eine Hauptprotagonistin: Linz. Die Vielfalt der Stadt, ihre Einzigartigkeit, unterschiedlichen Ausprägungen und besonderen Eigenheiten sind Mittelpunkt unserer neuen Sammlungspräsentation. Wir sind ein Museum, das Vergangenheit und Gegenwart miteinander verbindet und dabei die Zukunft nicht aus den Augen verliert“, so Andrea Bina, Leiterin Nordico Stadtmuseum Linz.

„Das Nordico ist mit seiner Entwicklung in den letzten Jahren vom Schaudepot in der Tabakfabrik, dem neuen begrünten Vorplatz bis zum Zusatzbudget für die neuen Ausstellungsräume anlässlich des 50 Jahre Jubiläums und mit seinem innovativen Museums-Team ein wichtiger Teil der Stadt Linz“, gratuliert Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer.

Kurios, kitischig, nostalgisch

In einem Teil der Sammlungsschau zeugen Kunstwerke, volkskundliche Objekte und seltene Dokumente von den Linzern, den Traditionen und Besonderheiten. Außerdem wird gefragt, was typische Linz ist und wie es sich in Linz lebt. Exponate dazu stammen aus verschiedenen Epochen und erzählen Vergessenes, Alltägliches und Außergewöhnliches aus verschiedenen Perspektiven, auch mit kritischem Blick.

Neues Augmented Reality-Projekt

Die Vermittlungsmethoden sind dabei ebenso vielfältig wie die Schau selbst. So wurde mit „Linz Augmented“ auch ein einzigartiges AR-Projekt realisiert. Mit der kostenlosen App Artivive können Kunstwerke, Statuen und Murals mit dem Smartphone zum Leben erweckt werden. Besucher haben so auf spielerische und unterhaltsame Weise die Möglichkeit, mehr über die Geschichte hinter den Objekten zu erfahren.

Museum wandert in den Stadtraum

Zusätzlich zu den rund zehn ARStation im Nordico können sich Interessierte auch im Stadtraum auf Erkundungstour begeben. An zwölf besonderen Orten – darunter die KAPU, das afo, die Promenaden Galerien oder auch die Nepomukstatue auf der Nibelungenbrücke – kann Augmented Reality erlebt werden. Die Broschüre, die zu den spannenden und teils versteckten Orten führt, ist kostenlos im Nordico erhältlich. Das Projekt wurde in Kooperation mit der Linzer Meisterschule für Kommunikationsdesign (MKD) umgesetzt.

„Mit Linz Augmented möchten wir mit unserem Wissen über die Stadt Linz in den öffentlichen Raum hinausgehen. Jeder kann hier mithilfe seines Smartphones und der App Neues entdecken. Die Schüler der MKD haben die einzelnen Geschichten mit viel Liebe zum Detail und auch Humor zum Leben erweckt“, erzählt Klaudia Kreslehner, Projektleiterin und Kuratorin für Community Outreach.

Stadtmuse und Herr Hofrat

Ein vielseitiges Vermittlungsangebot rundet die neue Ausstellung im Nordico ab. Mit der Stadtmuse und Herrn Hofrat ziehen zum Beispiel zwei neue, von der Künstlerin Verena Hochleitner entwickelte Charaktere, in das Museum ein und begleiten die Besucher bei ihren Entdeckungstouren.

Eigener Raum widmet sich der „Führerstadt“

Auch ein kritischer Blick in die Geschichte wird nicht ausgespart, mit einem eigenen Raum, der sich dem Umgang des schweren Erbes von Hitlers „Führerstadt“ widmet. „Eine Stadt hat viele Geschichten und viele Identitäten, das gilt auch für Linz. Besonders herausfordernd ist die Geschichte des Nationalsozialismus. In diesem Raum soll daher danach gefragt werden, wie mit diesem schwierigen Erbe umgehen und wie Erinnerung aussehen kann“, erläutert Karin Schneider, Leiterin der Kunst- und Kulturvermittlung.

Geburtstagsparty mit Attwenger

Anlässlich des Jubiläums ist auch eine reich bebilderte Publikation mit Texten zu 50 ausgewählten Highlights aus der Sammlung erschienen. Erhältlich im Nordico Shop oder online unter shop.museenderstadtlinz.at

Am Donnerstag, 14. September wird nicht nur die Ausstellung eröffnet (nur mit Anmeldung), sondern auch der 50. Nordico-Geburtstag gefeiert. Um 21 Uhr wartet dazu auf dem Nordico-Vorplatz ein Konzert von Attwenger, Eintritt frei.

Zu sehen ist die neue Dauerausstellung ab 15. September.