LINZ. Am Tag des Denkmals, am 29. September, öffnen rund 300 Programmpunkte in Österreich bei freiem Eintritt ihre Türen für interessierte Besucher. Unter dem Motto „HAND//WERK gedacht+gemacht“ werden das traditionelle Handwerk sowie die Restaurierung als Grundlagen des nachhaltigen und denkmalpflegerischen Tuns hervorgehoben. Auch in Linz warten Rundgänge, Besichtigungen und Führungen.
Historischer Urnenhain und alte Feuerhalle
Die von Julius Schulte entworfene alte Feuerhalle (eröffnet 1929, in Betrieb bis 2003) gehört zu den herausragenden Krematorien der Moderne im deutschsprachigen Raum. Seit Oktober 2023 beherbergt das Gebäude die einzige Dauerausstellung zur Geschichte und Gegenwart der Feuerbestattung in Österreich. Anlässlich der Eröffnung wurde das Bauwerk nach 20 Jahren der Ruhe wieder eingeschränkt der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Am Tag des Denkmals werden Führungen um 13 und 15 Uhr angeboten, die den Urnenhain Linz und die alte Feuerhalle thematisieren.
Ars Electronica Center: Deep Space Lecture: Stephansdom 3D
Von den berühmten Waffelschnitten bis hin zu Österreichs beliebtestem Postkartenmotiv: Der Dom St. Stephan zu Wien ist wohl das Wahrzeichen Österreichs schlechthin. Im AeC werden die Besucher auf einen 3D-Flug durch das gesamte Gebäude mitgenommen, besuchen Orte, die sonst nicht betretbar sind, und reisen durch die Geschichte des Bauwerks. Dabei spielen aber auch die Geschichten rund um den Stephansdom eine zentrale Rolle, die von Religion, Brauchtum und Tradition erzählen, aber auch von Macht und Politik, die den Stephansdom zu einem Wegbegleiter von Österreichs Schicksal werden ließen.
Nordico Stadtmuseum: gemeinsame Tastführung für Blinde und Sehende
Das Nordico Stadtmuseum lädt zu einem Wahrnehmungsspaziergang durch die Ausstellung „Linz Blick. Die Stadt im Fokus“ ein. Die Führung um 14 Uhr richtet sich an blinde und sehbehinderte Menschen sowie an gut sehende Besucher, die das Museum aus einer neuen Perspektive erleben möchten. Historische Exponate sowie alltägliche und außergewöhnliche Objekte des Stadtmuseums werden beschrieben, ertastet und im gemeinsamen Austausch mit allen Sinnen erfahren.
Ein Kunstgespräch im Nordico-Schaudepot
Anlässlich des Mottos „HAND//WERK gedacht+gemacht“ sind Besucher zu einem spannenden Kunstgespräch im Nordico-Schaudepot der Tabakfabrik Linz eingeladen. Im Mittelpunkt stehen Dokumente, Entwürfe und Textilien aus dem künstlerischen Nachlass des Bauhaus-Absolventen Franz Oehner (1899 Linz – 1987 Gramastetten). Dieser Anlass würdigt den 125. Geburtstag des bedeutenden Textilkünstlers und seine wesentliche Rolle in der modernen Textilkunst und Weberei. Die Tochter des Künstlers, Sabine Heuschober-Oehner, wird das Gespräch bereichern und Einblicke in das Leben und Werk ihres Vaters geben. Die Führung findet um 11 Uhr mit Voranmeldung statt.
Steinmetz-Handwerk am St. Barbara Friedhof
Am St. Barbara Friedhof, einem der ältesten Friedhöfe Oberösterreichs, finden sich zahlreiche kunstvolle Grabsteine, Gruftanlagen und moderne Urnengrabanlagen aus Stein. Am Tag des Denkmals haben Besucher von 10 bis 17 Uhr die Gelegenheit, beim Haupteingang des Friedhofs Einblicke in das traditionelle Handwerk der Steinmetz zu erhalten. Das Unternehmen „Strasser Steine“ demonstriert live, wie Schriften mit Hammer und Meißel in den Stein gehauen werden. Zudem wird ein kleines Werkstück direkt vor Ort bearbeitet, und Interessierte können selbst versuchen, das Steinmetz-Handwerk zu erproben. Zudem wird eine Führung durch den St. Barbara Friedhof um 14 Uhr angeboten.
StifterHaus: Die Dichter-Ausstellungsführung im StifterHaus
Am Tag des Denkmals haben Besucher die Gelegenheit, die Ausstellung „Dichter:innen – abgebildet“ im StifterHaus Linz zu erleben. Diese Sammlung umfasst über 100 Porträts von Autoren aus verschiedenen Epochen – von Stichen des 18. Jahrhunderts und Carte-de-Visite-Fotografien bis hin zu Autogrammkarten, Ölgemälden, Büsten und Totenmasken. Besonders im Fokus stehen oberösterreichische Schriftsteller sowie Adalbert Stifter und sein Umfeld. Eine spezielle Führung um 14 Uhr gibt tiefere Einblicke in die ausgestellten Werke und deren historische Kontexte.
Wirtschaftskammer OÖ: Denkmalgeschützte Fassade und Innenräume eines Gebäudes aus den 50er-Jahren
Das zwischen 1950 und 1952 erbaute Gebäude der Wirtschaftskammer Oberösterreich ist das Ergebnis der Arbeitsgemeinschaft der Architekten Kurt Schlauss, Gustav Lassy und Paul Theer. Bei der Führung um 10.30 Uhr sehen die Besucher eine restaurierte Stein- und Putzfassade, ein historisches Foyer und den restaurierten Saal des Wirtschaftsparlaments.
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