Theater Malaria feiert Premiere von "Hotel California" in Linz

Das Hoteltelefon klingelt ununterbrochen, das Toilettenpapier fehlt, und die Klimaanlage gibt den Geist auf. Während der erschöpfte Koch Peter Siller in der Küche schläft, kämpft das Liftgirl Frida Maria Schwarz mit einem Koffer, der scheinbar die Last ihres gesamten Lebens symbolisiert. Der Stress erreicht seinen Höhepunkt, als Hausmeister Karli Betthoven mitten in der Hochsaison Urlaub verlangt – und das, während der königliche Besuch angekündigt wird. Die Situation eskaliert und die Frage „Wer ist hier eigentlich zuständig?“ drängt sich auf.

Ein satirisches Gesellschaftsbild

Mit bissiger Ironie und feinem Humor deckt „Hotel California“ die Absurdität und Zerrissenheit des Dienstleistungssektors auf. Ob Saskia Pivelli, die alleinerziehende Technikerin, Helene Kraft, die distanzierte Top-Managerin, oder der Barkeeper Mike Chelsea, der seine eigene Bar leertrinkt – jede Figur kämpft mit ihrer Rolle in dieser überdrehten Welt. Und während das Hotelpersonal die glänzende Fassade aufrechterhält, zeigt das Stück die Herausforderungen und die zermürbende Realität, die sich dahinter verbirgt.

Das Stück führt das Publikum auf eine satirische Reise in eine Parallelwelt, in der Freundschaft und Integrität trotz des Chaos einen Platz finden. Eine der zentralen Figuren ist Helene Kraft, die Top-Managerin, die kurz vor dem Burnout steht. Ihr Kampf mit der Überforderung wird durch das gesamte Hotelteam begleitet, das ihr zeigt, wie wichtig es ist, jemanden zu haben, der einen so annimmt, wie man ist. Helene Kraft begegnet in der Figur der Frida Maria Schwarz ihren Sehnsüchten und Träumen. Ob Helene ihre innere Freude und Freiheit zurückgewinnen kann, bleibt am Ende des Stücks eine offene Frage – ein Moment der Reflexion für das Publikum.

In den drei Akten des Stücks, die sich um die Songs der „Cimi Schulz Show“ drehen, verschmelzen Freude und Überforderung.„‚Hotel California‘ ist ein Stück, das nicht nur unterhält, sondern auch zum Nachdenken anregt. Es zeigt mit viel Humor und Ironie die Absurditäten des modernen Arbeitslebens und lädt das Publikum dazu ein, sich selbst und die Welt um sich herum aus einem neuen Blickwinkel zu betrachten. In einer Zeit, in der Stress und Überforderung allgegenwärtig sind, erinnert das Stück daran, wie wichtig es ist, Raum für Menschlichkeit, Selbstentfaltung und Leichtigkeit zu schaffen. Ein Besuch lohnt sich für alle, die lachen, staunen und inspiriert nach Hause gehen wollen,“ so die Regisseurin und Dramaturgin Birgit Schwamberger-Kunst und Bühnenbildnerin Martina Kornfehl.