Es rockt im Schauspielhaus: Standing Ovations für "Rent"
LINZ. Wo sonst das Schauspiel vorherrscht, rockt's, und zwar gewaltig: Mit Standing Ovations, tosendem Applaus und Jubelrufen feierte Jonathan Larsons Rockmusical „Rent“ am Wochenende im Schauspielhaus Premiere.

New York Ende der 1980er Jahre: Der Filmemacher Mark (Enrico Treuse) und der Musiker Roger (Karsten Kenzel) können die Miete für ihr Apartment nicht mehr bezahlen. Ihr Vermieter und früherer Freunde, Benjamin Coffin (Gernot Romic) will, dass sie ausziehen, damit er die Wohnung sanieren und teuer vermieten kann. Überall sollen die Bohèmiens und Obdachlosen aus dem hippen East Village vertrieben werden. Die drogenabhängige Mimi (Valerie Luksch), Straßenmusiker:in Angel (Lukas Sandmann), ihr Freunde Tom Collins (Christian Fröhlich) sowie das ständig streitende Paar Maureen(Sanne Mieloo) und Joanne (Alexandra-Yoana Alexandrova) tun das ihre dazu, um das Leben von Mark und Roger durcheinander zu wirbeln.
Jonathan Larson hat sich in seinem 1996 uraufgeführten Musical an Puccinis „La Bohème“ orientiert, die Handlung jedoch ins New Yorker East Village der späten 1980er-Jahre verlegt. Seine Bohèmiens sind um Erfolg und Geld für die fällige Miete (englisch: „rent“) kämpfende junge Menschen, und Mimi leidet nicht an Tuberkulose, sondern an Aids – damals eine nicht behandelbare Krankheit, der allein in New York 100.000 meist junge Menschen zum Opfer fielen. „Rent“ greift Themen wie Homophobie, Aids und Rassismus auf, verpackt diese jedoch in einen Musikmix aus romantisch-leidenschaftlichen Balladen und rockigen Songs
Musikalisch wird „Rent“ live von einer fünfköpfigen Band, versteckt mittig auf der Bühne, begleitet. Die Leitung obliegt erstmals Raban Brunner.
Regie führt - erstmals bei einem Musical - Schauspieldirektor David Bösch
Fazit: ein Rock-Musical mit absoluter Ohrwurmgarantie. Ein großartig spielendes Musical-Ensemble und eine ebenso grandiose Band, die einen meinen lässt, man sei in einer Konzertarena statt im Schauspielhaus, lassen keine Wünsche offen. Kleiner Tipp: Taschentücher einpacken, denn es könnte die eine oder andere Träne fließen.
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