Straßenkunst zum Lachen und Staunen: 37. Pflasterspektakel in Linz

Das Pflasterspektakel ist einer der Höhepunkte im Linzer Kultursommer – und das zu Recht. 108 Solokünstler und Compagnien aus aller Welt verwandeln die Innenstadt wieder für drei Tage in eine riesige Open-Air-Bühne mit über 800 Auftritten an 40 Orten.

Ein Festzug aller Teilnehmer am Donnerstag, 16 Uhr, vom OK-Platz zum Hauptplatz eröffnet das Festival.

Geschichten, die berühren

Das Pflasterspektakel verdankt seine Einzigartigkeit nicht nur der Fülle seiner Darbietungen, vielmehr liegt seine Magie in den Geschichten der Künstler.

So begeistert etwa die Band Faela schon seit mehr als einem Jahrzehnt das Pflasterspektakel-Publikum mit ihrer Mischung aus Latin, Jazz, Rock und Balkanmusik. In Jahren, in denen sie nicht vor Ort waren, erhielt das Organisationsteam Mails von Fans, die das Fehlen ihrer Stars bedauerten. Umso erfreulicher, dass Faela mit neuer Show wieder dabei sind.

Über eine große Fangemeinde verfügt auch die Linzer Formation Blechsalat, die seit ihrem Debüt 2013 als frisch gebackene Maturanten des BORG Honauerstraße einen beeindruckenden Weg zurückgelegt hat. Damals noch als lokale Talente dabei sind die vier Linzer mittlerweile international gefragte Musiker.

Eine Performance abseits jeder Konvention bringt die Chilenin Nicole Mena, die zum ersten Mal am Festival teilnimmt, nach Linz: Mit ihrer Show mit Kontorsion und Hula-Hoop zu Handpan-Klängen schafft sie gemeinsam mit Felipe Reznik, der für den musikalischen Teil der Performance sorgt, ein hypnotisierendes Erlebnis.

Hutgeld nicht vergessen

Was die Straßenkunst auf der ganzen Welt eint, ist, dass sie nicht allein vom Applaus überleben kann. Die Künstler spielen für Hutgeld, um das sie am Ende der Darbietung bitten. Am Hauptplatz neben dem Infopoint gibt es deshalb eine Geldwechselstation, wo man große Scheine in Münzen und kleine Scheine wechseln kann. Darüber hinaus stehen im KC Landstraße der Raiffeisenlandesbank OÖ zwei Cash-Recycling-Geräte zur Verfügung, bei denen 5-Euro-Scheine behoben werden können.

Noch mehr Platz für Familien

Im Donaupark gibt es heuer noch mehr Platz für Familien. Der Bereich zwischen Lentos und Brucknerhaus wird um eine zusätzliche Spektakel-Oase erweitert. Das Kinderspektakel bietet wieder Spiel- und Mitmachstationen. Auch der Live-Soundbox-Workshop wird weitergeführt (Anmeldung: kuddelmuddel.at).

Kaleidoskop-Revueshows

Apropos Donaupark: Täglich um 17 Uhr wird im Linz AG Spektakelzelt zum Kaleidoskopnachmittag geladen. In dem einstündigen Programm speziell für Kinder präsentieren Künstler Ausschnitte ihrer Darbietungen.

Die Abende (20 und 22.30 Uhr) stehen im Zeichen der Kaleidoskopnächte: Bei der 90-minütigen Revueshow taucht das Publikum in die Vielfalt der Straßenkunst ein. Aufgrund der Beliebtheit sind Gratis-Platzkarten erforderlich – erhältlich am Infopoint Hauptplatz.

Zehn Spektakel-Oasen

Bewährt haben sich die Spektakel-Oasen mit Sitzgelegenheiten. An heuer zehn Standorten bieten sie einen intimen Rahmen für die Darbietungen. Neben der neuen Spektakel-Oase im Donaupark, wird heuer auch eine Oase am OK-Platz eingerichtet. Einen musikalischen Schwerpunkt gibt es im Klanghof Altes Rathaus. Im Lentos Freiraum stehen Akrobatik und Jonglage auf dem Programm.

Neues Samba-Format

Die Fans von schwungvollen südamerikanischen Rhythmen kommen heuer erstmals bei einer eigenen Samba-Session auf ihre Kosten: Am Samstag um 21 Uhr laden die Samba-Gruppen Moruga Drum aus Italien und Nexart Percussion aus Spanien zu einer gemeinsamen Performance im Landhauspark ein.

Natürlich dürfen auch die beliebten Feuershows nicht fehlen. Die Shows mit Pyrotechnik und LED ziehen von 20 bis 23 Uhr in ihren Bann und finden am Hauptplatz und Tummelplatz statt.

Ab 23 Uhr findet am Donnerstag und Freitag die musikalische Nightline in zwei Innenstadt-Lokalen statt: Pflasterspektakel-Künstler spielen in der Stadtwerkstatt und im Kulturcafé Smaragd.

Neu: Souvenir für zuhause

Neu ist heuer der Bildergarten in der Altstadt, der einlädt, ein Stück des Festivals als Souvenir mit nach Hause zu nehmen. Täglich ab 17 Uhr erwarten das Publikum Straßenmaler und Karikaturist, die kleine Kunstwerke zum Mitnehmen produzieren. Weiters beleben den Bereich Stehstillkünstler und Walkacts, die auch gerne für ein Foto zur Verfügung stehen.

Programm täglich neu

Die Künstler wählen erst direkt am Festivaltag ihre Auftrittszeiten und -plätze. Beginn ist immer zur vollen Stunde. Neben der besonders frequentierten Landstraße und dem Hauptplatz sind die Altstadt, das Areal rund um den Pfarrplatz sowie die Promenade und Herrenstraße Auftrittszonen. Damit man gute Sicht hat, lohnt es sich, fünf Minuten früher vor Ort zu sein.